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Alt 22.01.2015, 12:27
Ohana Ohana ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - Hoffnung begründet?

Hallo ihr Lieben,

es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Ich habe leider keine E-Mail-Benachrichtigung über eure Nachrichten erhalten.

Liebe Mayana, liebe little_mermaid, liebe Anni,

uns geht es momentan den Umständen entsprechend gut.

Mein Papa hatte einen tollen Geburtstag mit vielen Anrufen, Gästen und Geschenken. Er musste leider bei jedem schönen Moment leicht weinen, aber ich denke, dass das in seiner Situation normal ist.

Letzte Woche war dann Schlussgespräch in der Radiologie. Der Arzt hat ihm gesagt, dass sie beim Bestrahlen des Tumors ziemlich viel Lungengewebe zerstören mussten, das nun vernarben, sich ggf. entzünden und Beschwerden verursachen kann. Das merkt mein Papa nun leider auch; er muss oft husten und bekommt bei Anstrengung nicht so gut Luft wie nach den ersten beiden Chemos, als die Bestrahlung noch nicht angefangen hat.

Außerdem musste die 5. Chemo nun verschoben werden, weil seine Blutwerte nicht gut genug waren. Kein Wunder, bei dieser Doppelbelastung von Chemo und Bestrahlung denke ich mir.
Wenn alles gut läuft und die Blutwerte wieder besser werden, startet die Chemo mit einer Woche Verspätung. Sein Hausarzt sagte aber zusammenfassend, dass er ihn bisher wirklich nur loben kann, er würde die Chemo sehr gut vertragen und er hat - was wohl total unüblich ist - seit der Diagnose vor 3 Monaten ganze 9(!!!) kg zugenommen. Laut Doc ein gutes Zeichen.

Momentan unternimmt er viel mit meiner Mama, immer mit Desinfektionsspray bewaffnet, schläft aus, geht spazieren, einkaufen... Nur der Husten und der Juckreiz stört ihn ziemlich. Er hat von der Bestrahlung am ganzen Körper Pusteln und Ekzeme bekommen, die ihn nachts in den Wahnsinn treiben und dazu bringen, sich wund zu kratzen. Aber ich denke immer: Solange dies die einzige Nebenwirkung ist, ist doch alles ok. An manchen Tagen ist er auch ziemlich schlapp, aber er schafft es momentan trotzdem gut, sich aufzuraffen und aus dem Haus zu gehen. Ich bin richtig stolz auf ihn.

Anni, das mit der Ernährung klingt ja wie bei uns. Papa gönnt sich nun auch täglich eine kleine Portion "Verbotenes", z.B. Schokolade oder ein paar Gummibärchen oder ein halbes Glas Cola. Ich habe mittlerweile akzeptiert, dass er das für sein psychisches Wohlergehen braucht und finde es ok. Klar habe ich dabei immer noch kein gutes Bauchgefühl, aber ihm soll es ja auch gut gehen... Wie wird dein Papa behandelt und wie geht es ihm? Es tut mir sehr leid, dass du das Drama schon zum zweiten Mal erleben musst. Dein Onkel noch so jung gestorben, jetzt der Papa krank. Ich drücke euch ganz feste die Daumen, dass er zu den "glücklichen 30 %" gehört!

little_mermaid, Mayana: Ihr beiden seid so stark, wie ihr hier schreibt, ich bewundere euch! Habt ihr eigentlich zu irgendeinem Zeitpunkt psychologische Hilfe in Anspruch genommen oder habt ihr das ganz allein geschafft?

Liebe Grüße!

Geändert von Ohana (22.01.2015 um 12:37 Uhr) Grund: Tippfehler
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