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Alt 20.12.2009, 18:01
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enilein enilein ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mama

Hallo ihr Lieben,

zuerst mal ein dickes sorry, dass ich so lange nichts hab von mir hören lassen. Aber ich konnte irgendwie nicht. Mama hatte ihren schlechtesten Zustand ziemlich genau am 29. November, meinem Geburtstag! Es war für uns alle ganz schön schwierig und schockierend, wie schlecht es ihr ging...doch dann plötzlich hat man gemerkt, es ging Tag für Tag ein kleines bisschen besser. Sie war wacher. Sie hatte wieder Appetit. Die Übelkeit verschwand zunehmend. Sie war an allen Gesprächen sehr interessiert. Sie stand immer öfter auf. Man merkte einfach, sie kam zu Kräften. Mein Freund konnte nicht so oft mit nach Hause fahren zu mir, und wenn man einen Menschen nicht so oft sieht, fallen einem Veränderungen ja um so mehr auf. Er war richtig "Schockiert im positiven Sinn", wie "gut" es ihr wieder ging, verglichen zu dem schlechten Zustand an meinem Geburtstag. Das war am Montag dieser Woche. Wir waren alle wirklich sehr sehr froh und waren ganz normal mit Mama am Kaffeetisch zusammen gesessen, haben gegessen, geredet, gelacht. Am Dienstag war mein Bruder mit Frau zu Hause, da ging es Mama genauso gut wie am Montag. Und am Mittwoch früh ruft mein Papa mich an, und sagt mir, dass Mama mit dem Notarzt ins Krankenhaus kam mit Verdacht auf Darmverschluss. Sie hatte wohl furchtbare Schmerzen. Dann kam ständiges Röntgen, doch man erfuhr nix von den Ärzten, angeblich konnten sie das Kontrastmittel auf den Bildern nicht wiederfinden und angeblich konnten sie deshalb nichts unternehmen. Naja. Ich glaube ja, sie waren / sind einfach nur zu feige, zuzugeben, dass sie nichts konkretes wissen bzw. dass es sehr schlecht aussieht...man weiß es nicht...auf jeden Fall war Mama bis gestern eigentlich noch recht munter, doch dann wurde ihre Bettnachbarin mit starken Schmerzen abgeholt zum Röntgen...als sie wieder kam klärten sie die Ärzte darüber auf, dass sie sofort operieren müssten, es aber sein könne, dass sie gar nicht mehr aufwacht, oder dass sie eine Schmerztherapie mit Morphium einleiten. Die Zimmernachbarin entschied sich GEGEN eine OP und klärte am Telefon noch alle Einzelheiten über ihre Beeridung. Dann wurde sie in ein anderes Zimmer gebracht. Mama bekam das alles mit. Sie ging noch zu der Dame hin und verabschiedete sich von ihr, sagte ihr, dass Gott sie beschütze und so weiter...seit diesem Zeitpunkt ist Mama ganz komisch. Hibbelig. Unruhig. Anders als sonst. Vorhin waren mein Bruder+Frau und ich mit meinem Freund und Papa bei ihr, sie kam gar nicht zur Ruhe. Wollte ständig aufstehen. Auf dem Flur rumlaufen. Zur Toilette, obwohl sie einen Kathether hat. Sie hat ständig gefragt, wie viel Uhr ist und dann immer gesagt "Was, erst so und so viel Uhr!"...Naja, kurz und gut. Die Schwestern haben zu meinem Freund gesagt -er war der einzige, der sich getraut hat, so ganz direkt zu fragen- dass es sich noch 2 Wochen hinziehen könne aber auch ganz schnell gehen könne. Mama hat uns "Kinder" dann vorhin heimgeschickt, auf grund des Schneechaosses, und zu Papa hat sie gesagt "Du musst ja nicht heim, du kannst ja hier schlafen". Das hat sie noch nie gesagt...ich glaube ja, dass ein Mensch merkt, wenn es zu Ende geht...das alles sind so komische Anzeichen...und alles kurz vor Weihnachten...wo wir vor 3 Tagen noch dachten, wir werden nochmal ein recht gutes Weihnachten haben...achje..ich weiß ja gar nicht mehr was ich denken soll...meine Mama kann doch nicht einfach plötzlich fort sein :-( Das ist alles so unbegreiflich...ich glaube, für euch muss mein Beitrag grad ziemlich konfus und verwirrend klingen, aber ich kann nicht so klar denken und irgendwie musste alles einmal raus...irgendwie habe ich große Angst, dass Mama morgen schon nicht mehr da sein könnte...mein Opa war damals auch so ganz unruhig, bevor er noch in der Nacht starb...ach Mensch...das Leben ist manchmal schon sehr fies und ungerecht und einfach nur traurig...und das schlimme ist, dass man einfach nirgendwo eine Antwort auf "Warum weshalb wieso" bekommt...

Viele Grüße

Eni
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