Liebe Beate, liebe Speedy,
ich habe euch beide verstanden und bin zum Teil eurer jeweiligen Meinung :-) ich persönlich denke, dass eine schwere Erkrankung natürlich keine "Strafe" für eine ungesunde Lebensweise ist (dafür gibt´s zu viele Beispiele von "ungesundem" Lebenswandel, mit dem man trotzdem ein gesegntes Alter erreicht). Eher glaube ich, dass das Schicksal "ene mene muh" macht, den einen trifft´s, den anderen nicht. Die Karten, die das Schicksal dir gibt, kannst du nicht beeinflussen, wohl aber, wie du damit spielst... Und daher hast du recht, Beate: watch & wait ist die einmalige Chance, sich damit auseinander setzen zu dürfen, was für jeden individuell ein glückliches oder zufriedenes Leben ausmacht. Speedy hat für sich entschieden, das Optimum an Genuss zu erzielen, Miriam gibt ihre Kraft in den Job.. und so dürfen wir uns BEWUSST machen, was das Leben für uns ausmacht. Wenn man gesund ist und im "Hamsterrad" des Lebens steckt, stellen sich die wenigsten diese Frage. Liebevoller mit sich selbst um zu gehen und gut für sich selbst zu sorgen ist nicht selbstverständlich, weil man so wenig darüber nachdenkt. Und deshalb hat diese ganze schreckliche Krankheit wie alles im Leben auch etwas positives für mich. Gut, ich könnte auf diese Erfahrung auch verzichten... aber wenn ich den Kelch schon leeren muss, dann auch das, was positiv daran sein kann.
Meine persönliche Veränderung durch den Krebs ist, dass ich versuche, bewusster mit mir selbst umzugehen. Wenn ich mich auf diese Weise ernähre, dann weil ich mich bewußt dazu entschieden habe. Ich rauche nicht, ich trinke nicht, durch meinen Hund bewege ich mich viel und ich reduziere meinen Stress durch Job und Ehrenämter... mehr geht nicht und mehr WILL ich nicht.
Ich wünsche euch allen schöne kuschelige Herbsttage und eine möglichst beschwerdearme Zeit.
Lieben Gruß
Erzangie