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Alt 24.03.2007, 15:02
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AndreaS AndreaS ist offline
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Registriert seit: 09.02.2005
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Standard AW: Die Einsamkeit

Hallo Wolfgang,

es hilft nicht, der Schmerz kommt, unverhofft, heftig, immer und immer wieder. Körperlicher Schmerz, verursacht durch die Seele, ja, unfassbar.

Die Frage: Wie geht es dir? Ich weiß, gefährliche Frage für uns Trauernde. Haben wir ja auch hier schon darüber gesprochen. Habe schon öfter dein Licht gesehen hier im Forum, wollte dir eben diese Frage stellen, wusste nicht, ob du verstehst, dass es mich WIRKLICH interessierst. Auch heute würde ich sie dir gerne stellen, die Frage: Wie geht es dir heute? Nach der Nacht gestern, nach der Attacke vom Trauertier. Und ich erwarte nicht die Antwort: Danke, es geht mir gut. Das würde ich dir eh nicht glauben. Aber vielleicht wie du es geschafft hast, die Nacht einigermaßen rumzubekommen. Oder das Tier in die Schranken zu weisen. Oder ist es noch immer präsent, zum Greifen nah, sitzt auf deiner Schulter?

Weißt du, ich habe schon öfter geschrieben, dass ich da gespaltener Meinung bin. Wenn es angreift und mich umhaut, sehne ich mich einfach nach einem "mich gutfühlen" nach ein wenig normaler Gefühlswelt. Aber wenn es sich eine Weile ruhig verhält, habe ich manchmal das Gefühl, ich rufe nach dem Trauertier, möchte den Schmerz fühlen, der für mich als einziger "körperlicher Kontakt" zu meinem Mann geblieben ist. Verrückt? Ja, vielleicht, auch das befürchte ich: Man wird über die Trauer irgendwie verrückt.

Was also kann helfen? Aushalten, abwarten, dass es besser wird. Oder auch ein wenig erzählen? Formulieren, damit die Sicht wieder frei wird unter den Tränen?

Meine Frage: Wie geht es dir heute? Ich wage es trotzdem, sie dir zu stellen, denn sie kommt von ganzem Herzen und ist mit wirklichem Interesse an Dir, Deinem Sohn und deiner Familie gestellt.

LG
Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
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