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Alt 09.05.2005, 14:51
Annemarie Ptak Annemarie Ptak ist offline
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Registriert seit: 09.05.2005
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Standard diffuses Krankheitsbild....

Hallo,liebe Forumsteilnehmer,

ich möchte mich heute mal an Euch wenden,
weil ich jetzt schon seit sechs Wochen
warten muß auf die Todesursache meines Vaters.
Er starb in der Uniklinik Mainz, nachdem er zuvor in zwei anderen Krankenhäusern war.

Angefangen hat alles vor ca. 1 1/2 Jahren.
Er hatte Oberbauchschmerzen, Verdauungs-
probleme, auch Hautausschläge (die Ärzte diagnostierten Nesselsucht), dann wurde er schneller müde, hatte Nachtschweiss und auch Atembeschwerden. Die Leberblutwerte waren durchgängig schlecht, die Milz vergrößert. Ein Gastroenterologe meinte nach der Untersuchung, er hätte Gallensteine.

Diese ließ sich mein Vater entfernen, vor ca. einem Jahr. Für die restlichen Symptome bekam er immer wieder verschiedene Antiobiotika, die Symtome wurde mal besser, dann wieder schlechter. Im Krankenhaus ließ man ihn erstmal liegen, ohne Nahrung, zwei Tage lang, Karfreitag und Karsamstag. Die Ärzte wussten nicht weiter. Gallensteine hatte er nicht. Es sei alles sehr diffus, sagte man uns. Man müsse das Blut weiter untersuchen.

Dann überwiesen sie ihn in eine Spezialklinik nach Main zu einer speziellen Untersuchung des Gallenwegsganges. Auch ohne Befund. Währenddessen verschlechterte sich seine Gelbsucht, er wurde schwächer, hatte Kreislaufzusammenbrüche. Am Ostermontag-Morgen mußte er auf die Intensiv-Station umgelegt werden. Meine Mutter und ich fuhren sofort nach Mainz - er lag dort, wurde künstlich beatmet, diverse Schläuche an ihm, alles wurde künstlich aufrechterhalten. Die Ärzte sagten, zuerst müsse sein Kreislauf stabilisiert werden, dann könne er rüber in die Uniklinik gebracht werden, damit man eine Dialyse (Nieren) machen könne. Gegen halb sieben abends wurde er in die Uniklinik gebracht. Dort musste man sich auch erst um den Kreislauf kümmern. Der Arzt dort sagte uns, im Vordergrund stünde eine Hämolyse, die roten Blutkörperchen würden "sensationell" schnell zerstört werden, man wolle einen Cortison-Schock anwenden. Seine Lage sei sehr ernst. Alles deute auf ein leukämisches oder lymphatisches Geschehen hin...

So haben sein Hausarzt, seine Fachärzte, zwei Krankenhäuser all das wohl nicht festgestellt. Ich kann es immer noch nicht fassen.

An diesem Abend, am Ostermontag, verstarb mein Vater um 23.50 Uhr, meine Mutter und ich waren bei ihm und konnten all das nicht fassen - bis heute nicht. Sein Kreislauf schaffte es nicht mehr, obwohl er hochdosierte Medikamente intravenös erhielt.

Die Ärztin an der Uni fragte uns, ob wir einer Obduktion zustimmen würden, wir taten es. Nun sind sechs Wochen verstrichen, wir haben schon mehrfach dort angerufen. Man sagt uns, es dauere, es könne 2-3 Monate dauern. Es handele sich um einen extrem schweren, fulminanten Krankheitsverlauf, die Gallenprobleme seien nur vordergründig aufgetreten und man hätte noch keine endgültige Diagnose stellen können.
Eine Erkrankung aus dem leukämischen oder lymphatischen Bereich wurde nur angedeutet.

Vielleicht kann mir jemand dazu etwas sagen, vielleicht hat jemand eine ähnliche Erfahrung mit einem lieben Verstorbenen gemacht, wo eine Diagnose ebenfalls so schwer war. Ich bin sehr traurig und auch verzweifelt,weil ich nun schon sechs Wochen nicht weiss, an was mein Vater gestorben ist. Seine Organe seien gesund gewesen, das hat man uns schon gesagt, allerdings hätte man in den Nierenkapseln weisse Blutkörperchen gefunden.

Gruß
Anne-Marie

Ende März d.J. stellte sein Hausarzt eine beginnende Gelbsucht fest und wies ihn ins Krankenhaus ein.
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