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Alt 08.11.2008, 16:59
EllaOHara EllaOHara ist offline
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Standard AW: Wasser in der Lunge - Erfahrungen mit Verkleben?

Hallo,

ich habe den Arzt auch gefragt, wo das Wasser "hingeht" - seine Antwort: Das Wasser kommt aus dem Gewebe. Wenn die Pforte, durch die das Wasser hindurchgeht, vernarbt ist, ist der Druck, den das Wasser im Gewebe aufbringen müßte, um dort auszutreten zu hoch - deshalb tritt dort kein Wasser mehr aus.

Vielleicht ist das verständlich.

Mein Vater wurde jetzt am Mittwoch (heute ist Samstag) operiert. Laut den Ärzten ist die OP gut verlaufen, die Lunge hat sich wieder gut entfaltet.

Es wurde nur die rechte Seite operiert, auf der linken Seite war der Pleuraerguss zurückgegangen und nur noch geringfügig vorhanden, so daß dort kein Eingriff nötig war.

Nach der OP war er bis heute mittag auf der Intensivstation und wurde jetzt auf Normalstation verlegt. Er liegt isoliert, da bei einem routinemäßigen Abstrich entdeckt wurde, daß er als "Mitbewohner" im Nasen-Rachenraum einen ORSA (resistenter Staphylococcus Aureus) mit sich herumträgt. Laut Arzt ist das für ihn selbst keine Gefährdung, aber für andere Patienten, die evtl. mit dem Keim in Kontakt kommen könnten. Wenn wir ihn besuchen, ist das also eine Komplett-Verkleidung: Einweg-Kittel, -Haube, -Mundschutz, -Handschuhe. Er ist also ständig nur von Marsmenschen umgeben.

Er ist sehr sehr schwach, hat als Folge der OP noch Schmerzen (immer wieder zwischendurch, insgesamt geht es mit der Schmerzlinderung ganz gut) und mag nichts essen. Noch ist seit der OP keine Besserung des Allgemeinzustandes zu verzeichnen. Das Atmen ist deutlich besser geworden, er bekommt besser Luft und atmet nicht mehr so kurz und hektisch, sondern tiefer. Aber er ist körperlich sehr geschwächt und kämpft auch noch gegen die Nachwirkungen der Narkose.

Ich war Di und Mi ganztägig dort, auch um meine Mutter zu unterstützen, die vor Ort in einem Schwesternheim untergekommen ist, um ihm nahe sein zu können. Do und Fr bin ich nach der Arbeit hingefahren.

Heute habe ich mir einen Tag "frei" genommen, damit ich mich erholen kann und meinen Alltag nachholen kann - der macht sich auch nicht von allein ...

Morgen fahre ich dann wieder hin.

Gestern meinte meine Mutter, sie habe Angst, daß er es nicht mehr schafft. Bei ihm merke ich allerdings, daß er es versucht. Er arbeitet gut mit, macht seine Inhalationen, die Atemgymnastik, versucht abzuhusten, auch ohne Hustenreiz (wurde von den Ärzten dringend empfohlen).

Aber er ist sehr schlapp, sehr schwach - hat so starken Widerwillen gegen irgendwelches Essen.

Ich weiß nicht, was besser für ihn ist .... ich hoffe einfach, er kann noch wieder etwas Kräfte sammeln - aber wenn er immer schwächer wird, wird irgendwann keine Kraft mehr da sein. Dann hoffe ich, er kann friedlich gehen.

Danke für's Lesen.

Gruß Ella

Geändert von EllaOHara (08.11.2008 um 17:02 Uhr)
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