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Alt 11.04.2009, 08:57
suse63 suse63 ist offline
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Standard Beide Eltern betroffen...Wie geht es weiter??

Hallo ihr Lieben,

habe mich jetzt entschlossen doch einen eigenen Thread zu eröffnen, in der Hoffnung hier einige Tips zu bekommen. Eigentlich bin ich jemand, der immer eine Idee hat, wie es weitergeht! Aber im Augenblick bin ich ratlos!
Vorgestellt habe ich mich ja schon in der Vorstellungsrunde, und jetzt zu meinen Eltern.

Meine Mutter (67 J.)hat vor einem Jahr nach 12 Jahren zum zweiten Mal BK. Sie bekommt eine AHT, die sie aber nicht gut verträgt. Sie hat starke Gliederschmerzen und eine, aus meiner Sicht schwere Depression, die durch das AH (erst Femara u. seit Januar Arimidex) verstärkt ist. Die Symptome gleichen denen einer Demenz! Ich war mit ihr auch beim Neurologen, der diverse Untersuchungen mit ihr angestellt hat, incl. einem sogenannten Uhrentest. Seiner Meinung nach ist zur Zeit keine Demenz erkennbar. Doch wenn man sie erlebt kann man das kaum glauben!
Sie wirkt oft sehr abwesend und vergisst Dinge, die sie einfach wissen muss (z.B. Gesichter von Menschen mit denen sie seit etlichen Jahren zu tun hat, oder Gerichte die sie schon tausend mal gekocht hat!??). Hinzu kommt, das sie im Moment kein Auto fahren sollte, sie tut es trotzdem!

Jetzt zu meinem Vater (74 J.). Bei ihm wurde vor etwa 6 Wochen ein Blasenkarzinom entdeckt. Das Karz. wurde entfernt und man hat auch die Prostata behandelt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob da auch etwas drin war. Dann sollte letzten Montag die Blase incl. Prostata entfernt werden! Das war nicht nur für meinen Vater ein Schock. Am Freitag davor hat er dann erfahren, das man auch in der Lunge etwas gefunden hat, also wurde der ganze OP Plan umgeschmissen!
Jetzt wurde am Mittwoch die Blase ausgeschabt (sorry, wenn ich mich so laienhaft ausdrücke) und er bekam eine lokale Chemo. Am 28.04. sollen dann die Knoten in der Lunge entfernt und untersucht werden.

Meine Eltern untereinander fühlen sich jeweils von dem anderen unverstanden. Ich habe schon mehrfach versucht die beiden dazu zu bringen miteinander über ihre Gefühle und Ängste zu reden, aber ich glaube das schaffen sie nur ansatzweise.
Wenn ich einzelnd mit ihnen rede klappt das aber etwas besser, wobei meine Mutter sehr schnell dicht macht. Ich hab sie vor 3 Tagen mal gefragt, ob sie eigentlich jemanden hat mit dem sie reden kann? Ihre Antwort war wie immer kurz und bündig: Nein, wieso, brauche ich auch nicht!!?? Mein Vater spricht dagegen schon eher über seine Gedanken. Er ist der Meinung, das er für meine Mutter so lange kämpfen muß, bis sie mit ihrer AHT durch ist und es ihr dann wieder besser geht, sprich sie wieder die Alte ist!? Das sind noch 4 Jahre. Meine Mutter wiederum nimmt die Krebserkrankung von meinem Vater nur bis zu einem gewissen Punkt war. Wenn wir uns offen darüber unterhalten sitzt sie daneben und nach kurzer Zeit wirkt sie, als wenn es dabei um irgend einen Fremden geht. Sie nimmt dann auch nicht mehr an dem Gespräch teil!?

Ich fühle mich im Augenblick einfach nur hilflos! Außer das ich mit meiner Mutter weiterhin zusammen zu den Ärzten gehe und meinem Vater versichere mich auch weiterhin um sie zu kümmern, fällt mir einfach nichts ein. Meine Zwillingsschwester hat diesen Part übrigens bei meinem Vater übernommen.

Was können wir (habe drei Schwestern) tun????

Habe versucht mich so kurz wie möglich zu halten, ist glaube ich nicht ganz gelungen..... Trotzdem Danke für´s lesen.

LG Susanne
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