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Alt 24.02.2007, 21:46
grka grka ist offline
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Standard AW: dinge, die mir angesichts des sterbeprozesses nicht aus dem kopf gehen

Hi

ich habe auch lange überlegt ob ich meine Geschichten aufschreibe, da meine beiden Erfahrungen nichts mit Krebs zu tun haben - aber nahe dran. Erst meine Oma vor einem halben Jahr mit Magendurchbruch (durch Tumor verursacht) und dann meine mom diese Woche. Sie hatte eine Leberzirrhose aber ich glaube nicht, daß die Totesursache war.

Zuerst meine Oma. Mit 97 bekommt sie einen Magendurchbruch. Nach der OP liegt sie im Koma und es hieß sie würde nie wieder selbstständig atmen und wachwerden. Nach 1 Woche atmete sie wieder und es hieß sie würde nie wieder wach werden. Nach 1,5 Wochen Intensivstation und jeder Menge Probs mit dem Kreislauf hieß es wörtlich "Auf Grund des hohen Alters sehen wir von weiteren medizinischen intensivmaßnahmen ab".

Im Klartext wurde sie zum sterben auf die Normalstation abgeschoben. Ich muss noch dazu sagen, meine Oma war zäh, sie hat die 2 Jahre vorher 2 Armbrüche, einen Beckenbruch, einen Oberschenkelhalsbruch (inkl neuer Hüfte) und Schienbeinbruch überstanden und immerwieder laufen gelernt!!! Ich bin also davon ausgegangen, daß sie auch das wieder schafft zumal die Prognosen der Ärzte ja immerwieder wiederlegt wurden. 4 Tage lag sie auf der Station und hat geröchelt. Die Ärzte meinten, daß merkt sie nicht und wach wird sie nicht mehr. Am 3. Tag wurde meine Oma wieder wach und wir konnten reden und lachen. Sie meinte auch, daß sie Probs beim Atmen hat und sie das röcheln SEHR WOHL stört und quälend ist. Auch am 4 Tag war sie wieder die alte und wir hatten Spaß, doch an dem Tag hatte sie schon blaue Füße und kalte Hände. Auch ihr eines Auge war nur halb offen und schaute woanders hin. Ab und zu blickte sie im Raum rum und lächelte so als ob sie jemanden erkennen würde. Ich war aber alleine mit ihr. Am Abend des 4. Tages kam dann der Anruf um halb 10 als ich zu Hause war. Ich bin traurig, daß sie alleine starb, da ich mir gewünscht hatte dabei sein zu können.

Bei meiner Mom war es ganz anders. Sie kam mit Blutdruckprobs ins Kh. Lag auf der Intensiv wegen Zuckerproblemen. Den einen Tag erkannte sie mich gar nicht und dachte ich wäre eine Schwester. Den nächsten Tag war ich zwar wieder ihre Tochter, doch sie sah Katzen im Zimmer und Kamele im Garten. Dieser Zustand blieb bis zum Schluss. Diesen Montag meinten die Ärzte sie hat eine Lungenentzündung und eine Fortgeschrittene Leberzirrhose mit Aszitis. Ich sollte mich um ein Pflegeheim kümmern weil auch die Hallozinationen nicht weggingen. Mom sah am letzten Tag neben den Tieren auch Menschen, die zT schon lange verstorben waren und ihre Stimme klang komisch - total müde so als ob sie nicht mehr die Kraft hätte die Lippen zu bewegen.
Am Dienstag früh kam dann der Anruf daß sie verstorben ist. Die Schwester meinte sie verstarb mitten im Satz. Sie hat sich wohl noch ganz normal mit ihr unterhalten und hat dann die Augen nach hinten verdreht und war tot. Ich denke sie ist nicht an der Zirrhose gestorben oder der Lungenentzündung, da sie auf dem Wege der Besserung war. Schätze es war eher das Herz oder eine Embolie oder ähnliches.

Erstaunlich fand ich, daß beide an dem Tag vorher Dinge gesehen haben, die nicht da waren und auch meine Mom hatte 2 Tage vor ihrem tod so ein komisches Auge...

Grüße
Grit

Geändert von grka (24.02.2007 um 21:49 Uhr)
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