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Alt 20.04.2010, 23:32
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts

Hallo S.Kinal,

pathologischen Befunden kann man durchaus Vertrauen schenken. Ein Pathologe, der das Tumormaterial untersucht, könnte es sich gar nicht erlauben, eine Falschaussage zu machen. Das könnte man viel zu leicht beweisen, da die Materialblöcke und -schnitte eine ganze Weile aufgehoben werden. Von daher denke ich, dass die Aussage, dass R0 operiert wurde, an den Schnitträndern also kein Tumormaterial mehr nachgewiesen werden konnte, absolut korrekt sein wird.

Hinterfragen kann man höchstens noch die - nicht pathologisch untersuchte - Aussage über die Abwesenheit von Fernmetastasen (Leber, Lunge). Ich vermisse diesbezüglich den Klassifikationswert M im Befund. Wenn dieser ebenfalls 0 sein sollte, dann ist die Frage, ob deine Mutter sich die adjuvante Chemo überhaupt antun sollte. Sie verträgt sie ja offensichtlich sehr schlecht.

Lasst euch also sämtliche Befunde, OP-Berichte und die Bilder der bildgebenden Verfahren von euren Ärzten und der Klinik aushändigen und holt euch an kompetenter Stelle eine Zweitmeinung ab. Eine Liste der zertifizierten Darmkrebszentren findet ihr hier: www.onkozert.de

Wahlweise könnt ihr das auch mit Hilfe der Felix-Burda-Stiftung im Rahmen der dortigen Zweitmeinungsaktion angehen: www.darmkrebs.de

So wie es jetzt für deine Mutter läuft, würde ich es an ihrer Stelle nicht mehr weiter mitmachen, ohne dass mir andere kompetente Ärzte bestätigen, dass das wirklich sein muss.

Liebe Grüße chaosbarthi
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Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma

Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.
(Epiktet, griech. Philosoph, 50-138)
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