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Alt 02.11.2007, 18:19
Tiggywinkle Tiggywinkle ist offline
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Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Hallo,

mir ist auch ein Teil aus meinem Leben gerissen worden. 1988 lernte ich meinen Mann John kennen. Er war mein erster Freund und wir heirateten 1992.
1994 bekamen wir Zwillinge.

John hatte Darmkrebs und hat vor drei Wochen das Kämpfen aufgegeben. Das Hospiz in dem er war, war sehr herzlich und ich versuchte stark zu sein.

John hatte am 28. Oktober Geburtstag und an diesem Tag war er noch verhältnismäßig gut gelaunt. Am 29. besuchte ich ihn und ich dachte ich würde einen anderen Menschen sehen. Er konnte sich nicht mehr richtig bewegen und auch nicht richtig sprechen. Die Situation verschlechterte sich und am 01. November rief mich das Hospiz im Büro an.

Ich hatte große Probleme ihn so zu sehen, wie ich ihn dann sah und versuchte die Zeit bei ihm zu lesen. Er fieberte und ich tupfte ihm die Stirn. Er schlief am 01. November um 19:10 Uhr für immer ein. Er leidet jetzt nicht mehr, aber nun leide ich darunter, dass er nicht mehr da ist.

Als ich ihn heute morgen noch einmal im Bett im Hospiz sah, mit einer Rose in der Hand, fühlte ich mich total ausgelaugt und brach in Tränen aus.

Ich weiß nun überhaupt nicht weiter, da ich auch nicht mehr mit ihm über die Bestattung sprechen konnte. Ich habe Angst, dass ich nun etwas mache, dass nicht seinen Wünschen entspricht.

Leider finde ich auch keinen Halt bei der Familie. Lediglich meine Kinder halten mich am Leben.

Melanie
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