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Alt 19.11.2002, 17:50
Gast
 
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Standard Alles umsonst...

Hallo Antje,

meine Mutter hat damals gesagt, sie würde sehr gern zu Hause sterben, aber wenn es zuviel für uns wird, dann könnten wir sie gern in ein Hospitz bringen. Sie wollte uns nicht "zur Last" fallen. Deine Mutter sieht das bestimmt ähnlich.
Solange es ihr noch "gut" geht könnt ihr ja versuchen sie daheim zu behalten. Ihr könnt einen Pflegedienst hinzu ziehen. Es gibt so viele Möglichkeiten, von denen ich damals nichts wuste.
Wir haben uns damals an Omega e.V. gewant, ich kann Dir wirklich nur empfehlen Dich an einen Verein zur Sterbebegleitung zu wenden. Die wissen was Du durch machst, sie beantworten Fragen, haben viel Erfahrung. Es hilft mit Menschen zu sprechen, die genau wissen was man denkt und fühlt. Man weiß am Anfang wirklich nicht, was alles passieren kann.

Diese fünf Wochen bei uns zu Hause waren die Anstrengensten in meinem Leben. Psychisch und physisch, aber es war auch eine sehr kostbare und intensive Zeit. Obwohl wir zu dritt waren, wurde jeder von uns bis an seine Grenzen belastet. Aber wir waren uns einig, das wir alles tun um ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Aber bei uns gab es auch keine Enkelkinder. Ich bedaure auch sehr, das meine Mutter ihre Enkel, sollte es welche geben, niemals kennen lernen wird.

Sprich einfach mit Deiner Mutter, frag sie was ihr am wichtigsten ist. Ihr müst nicht das erst beste Hospitz nehmen. Je eher ihr euch danach umschaut, desto größere Chancen habt ihr einen schönen Platz zu finden, der Deiner Mutter gefällt.

Hör auf Dein Herz.
Tanja
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