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Alt 15.04.2014, 18:08
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Standard AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister

Hallo zusammen,

anfangs habe ich mich ja mal gemeldet und immer wieder lese ich still bei Euch mit, still - weil, ich würde Euch allen gerne helfen und weiß einfach, dass ich genau das nicht kann, dass jeder seinen Weg finden muss durch das Tal der Trauer zu gehen, ja es ist beinharte "Arbeit", die einem körperlich und mental erschöpft, einen Schritt vor und zwei zurück und trotzdem muss man weiter... Und der Lohn dafür? Wo ist er? Wo bleibt er? Gibt es einen? - Ja, in der Form, dass man nach Jahren das akzeptiert, was einem unmöglich erschien. Man akzeptiert irgendwann, dass der geliebte Mensch nicht mehr kommt, es keine Umarmung mehr gibt, keine SMS, kein Anruf... Man lernt damit zu leben. Nur zu oft, wenn es mir total dreckig ging, spürte ich, dass mein Bruder irgendwie in der Nähe ist und er darunter litt, wenn ich weinte, mir die Augen aus den Kopf heulte. Ändern konnte ich es trotzdem nicht.

Wir mussten damals auch seine Wohnung ausräumen, er lebte ja alleine... Tja, vieles landete im Müll, einige Dinge haben wir behalten als Erinnerungsstücke, ich bekam die Dinge, die ich ihn schenkte wieder, all das Materielle war einfach wertlos geworden und ich hätte alles Materielle, was ich besitze, gegeben, wenn ich ihn nur zurückbekommen hätte. Aber da gibt's kein Verhandeln, der Tod ist unerbittlich und endgültig, was bleibt sind seine Spuren in unserem Leben, sein Tun und Handeln, die Erinnerung.

Jetzt steht Ostern vor der Tür, wieder ein Fest, das nie mehr so wird wie es einmal war, aber eigentlich ist doch jeder Tag seither einfach anders...

Ich wünsche Euch allen viel Kraft für Eure Trauerarbeit, trotzdem ein friedliches Osterfest und genießt im Kreise Eurer Familien, dass Ihr Euch habt, denn wir wissen, dass es nicht selbstverständlich ist und man sollte sich ja nicht irgendwann mal sagen müssen, dass man vor lauter Trauer vergessen hat auf die Lieben, die uns umgeben .

lg Chrisi
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