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Alt 12.08.2009, 10:41
jani1944 jani1944 ist offline
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Standard Mein Mann ist in die Ewigkeit gegangen

Hallo an Alle,
bisher hatte ich ja überwiegend unter "Ich möchte Mut machen" geschrieben. Aber diese Nachricht kann ich darunter nicht schreiben.
Zuerst möchte ich denen, die die Kranheitsgeschichte meines Mannes gelesen haben, mitteilen dass mein Mann am 6.8.2009 verstorben ist.
Das es für ihn keine Heilungschansen mehr gab, wussten wir bereits seit März 2009. Ihr könnt Euch vorstellen, wie uns zu Mute war. Mein Mann hatte den Wunsch noch einmal eine Portugal-Reise zu machen. Diesen Wunsch hatten wir ihm im Juni erfüllt. Danach konnte man sehen, wie die Krankheit den Körper meines Mannes immer mehr zerstörte. Aber das Tröstliche an seinem Krankheitsverlauf war, dass er durch die Mistelinfussionen und den pflanzlichen Schmerzmitteln bis zum Schluss fast keine Schmerzen haben musste. Er wollte immer keine Opiate einnehmen. Auch konnte er bis zum Schluss selbständig in der Wohnung gehen. Wenn wir draußen waren, hatte er allerdings das Bedürfnis sich bei mir festzuhalten. Wir konnten auch nur noch kurze Strecken mit ihm gehen, aber wir haben ja ein Auto und so konnten wir mit ihm noch für kurze Zeit unterwegs sein. Noch einen Tag vor seinem Tod bin ich mit ihm zu einem Ausflugslokal (am Wasser gelegen) zum Kaffee trinken gefahren. Ebenfalls konnte er bis zum Schluss Essen und Trinken.
In den frühen Morgenstunden seines Todestages bat er mich ihn ins Krankenhaus zu fahren da das Atmen ihm schwer viel.

In diesem Krankenhaus wurde er auch schon während seiner Erkrankung von einem einfühlsamen antroposophischen Arzt (zu dem er großes Vertrauen hatte) behandelt.
Mein Mann ist friedlich eingeschlafen (ohne sich quälen zu müssen).Ich durfte bei seinem Heimgang dabei sein. Danach konnte ich in Ruhe von meinem Mann Abschied nehmen. Die Krankenschwestern haben meinen Mann noch angekleidet , ihm die Hände übereinander gelegt, eine Sonnenblume unter seine Hände geschoben und das Bett mit Rosenblütenblätter bestreut. Auf dem Nachtisch wurde ein bunter Blumenstraus gestellt und vor der Tür des Krankenzimmers ebenfalls ein Blumenstraus sowie eine Kerze gestellt. Als ich dann wieder ins Zimmer durfte, duftete es nach Rosen. Inzwischen kam mein Sohn im Krankenzimmer an und wir haben dann den Nachmittag von ihm Abschied genommen. In diesem Zimmer blieb mein Mann bis zum nächsten Morgen, danach wurde er in einem dafür geeigneten Raum (ähnlich einer kleinen Kapelle) aufgebart. Auch hier stand dann der Bluemschmuck wie oben beschrieben. Wir hatten uns an diesem Tag mit 2 Amtsbrüdern unserer Konfession noch zu einer kleinen Andacht getroffen. Ich bin dem lieben Gott dankbar, dass er für meinen Mann so einen würdevollen Abschied bereitet hatte.
Die Beerdigung wird nächste Woche sein. Nun beginnt für mich eine schwere Zeit.
Ich wünsche Allen , diese fürchterliche Krankheit zu besiegen.
Traurige Grüße
Jani

Geändert von jani1944 (12.08.2009 um 10:47 Uhr)
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