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Alt 17.08.2011, 12:27
Ric Ric ist offline
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Standard AW: Metastasen am Wachstum hindern - statt Op?

Hallo Ihr Lieben,

ich habe es leider vorher nicht wirklich geschafft zu schreiben, da die letzten Tage die pure Hektik waren.
Dann hatte ich einen wutentbrannten Post im Kompass geschrieben, allerdings konnte ichs nicht hochladen und war dann weg.

Daher mach ich es jetzt kürzer. Die niederländische Onkologin meines Freundes sollte eine Überweisung/ bzw. Statement für die Versicherung schreiben damit die die OP in Frankfurt genehmigen. Telefonisch erklärte sie sich auch dazu bereit, allerdings schrieb sie hinter unserem Rücken das sie die OP nicht unterstützen möchte und sie sie auch nicht für sinnvoll hält...... Es würde dem Patienten ja sowieso keinen Benefit bringen!!!! Ist das zu fassen?????!!! Aufgrund dieses Statements der Onkologin wollte die Krankenkasse die Kosten für den Eingriff nicht mehr übernehmen.

Nochmal der Hintergrund zum Verständnis: Es liegen 3 resektable Lebermetastasen vor die schnell wachsen und auf eine Chemoinfusion nicht angesprochen haben. Nach der Chemo hat er allerdings eine starke Gallenblasenentzündung bekommen (mit septischem Schock nach Legen der Drainage!) wurde eine Woche stationär mit Hochdosisantibiotika behandelt und sollte dann WARTEN bis die Gallenblase sich erholt. Er hätte wohl Pech gehabt, aber mit der Chemo hatte das nichts zu tun.... ja sicher.... Selbst bei gesunden Menschen nimmt man eine Gallenblase raus, nachdem sie einmal so stark entzündet war. Aber nein, die Holländer möchten einfach weiter Chemo geben, lassen sich auf kein Gespräch ein, handeln wie kostengetriebene Roboter - abartig und unmenschlich.

Der fantastische Prof. in Frankfurt hat diese Ärztin dann angerufen und konnte sie natürlich umstimmen. Sie (Dr. Onkologie, ca. Ende 30) ER (Prof. Chirurgie, 20 Jahre Erfahrung, spezialisiert auf Sarkome und Metastasenchirurgie). Hauptsache sie will ihm erklären was man operieren kann und was nicht. Ich finde es absolut unmöglich das EINE ÄRZTIN/ ARZT über den Willen des Patienten hinweg entscheidet ob operiert wird oder nicht!!!!! Vor allem bei einem absolut anerkannten und standartisiertem Verfahren. Was soll ich sagen Holland ist das allerletzte wenn es um eine einfühlsame und patientenorientierte Behandlung von Krebspatienten geht. Ich hoffe wir können mit der Versicherung regeln das er in DE weiterbehandelt wird. Wir haben echt schon genug Probleme da braucht man sich nicht mit Ärzten rumschlagen die einen schon komplett aufgegeben haben und sowieso nicht sonderlich interessiert sind einem zu helfen.

Die besagte Ärztin hatte dann eine erneute Stellungnahme an die Versicherung geschickt und siehe da, aufeinmal zahlt sie. UNFASSBAR!!
Durch diesen ganzen Mist haben wir eine Woche verloren und 3 nutzlose Tage im Krankenhaus rumgehangen! Ich bin gestern nach der Arbeit 200km nach Frankfurt gedüst um den Abend mit ihm zu verbringen (wir haben beide im 90cm Bett im Schwesternwohnheim gepennt) und habe ihn heute Morgen bis zum OP begleitet, dann bin ich wieder 200km zur Arbeit gefahren. Nun sitze ich hier, völlig neben der Spur und total verängstigt. Ich hoffe es geht alles gut und die finden nicht noch mehr, können alles rausnehmen und er übersteht das ohne Komplikationen - ich habe solche Angst verdammt nochmal und bin so weit weg; kann ihm nicht die Hand halten wenn er aufwacht. Ich schaue auf die Uhr ..... seit 10:00 Uhr ist er in der OP, um 1:00 Uhr werde ich mal anrufen und fragen. Wie schrecklich das für ihn sein muss aufzuwachen und das erste was er sich fragen wird "war die OP positiv oder negativ".

Ich dreh hier total durch....... Tut mir leid, jetzt ist es doch wieder so ein langer Text geworden.....

Eure Ricarda

Geändert von gitti2002 (18.08.2011 um 01:40 Uhr) Grund: Ursprünglichen Threadtitel belassen und nicht mitten im Thema ändern
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