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Alt 04.03.2016, 18:52
Adlumia Adlumia ist offline
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Standard AW: Mein Freund hat Lungenkrebs - bin am Ende

Ein sehr schwieriges Thema.
Wir können hier ja nur beurteilen, was die Threaderstellerin schreibt. Auf mich wirkt sie nicht so, als würde sie ständig drängen sondern im Gegenteil, sie zeigt noch sehr viel Verständnis.
Natürlich muss man es einmal aus der Sicht des Betroffenen versuchen zu beurteilen, aber auch aus Sicht der Angehörigen.
Und was mir hier auffällt ist:
Er ist seit 08.01 wenig bis gar nicht für sie erreichbar, weit weg - für seine Tochter also auch nicht. Er hat in dieser Zeit viele Strapazen auf sich genommen, die ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, da ich nicht in der gleichen Lage bin. Dass er müde ist, zermürbt ist - gar keine Frage. Aber: kann man wirklich derartig Kommunikation so aus dem Weg gehen, wie er es gerade tut? 2 Monate lang? Nur Telefonate, die anscheinend nur weiter zermürben (weil klar man versteht sich oft falsch am Telefon) oder kurze Nachrichten?
Und was ist dann Sinn einer Partnerschaft? Wenn man sich schon in den schlechten Zeiten nicht stützen kann, alles mit sich alleine ausmacht?
Das ergibt für mich (und ich schreibe hier auch nur für mich und daher spiegelt es nur meine Meinung auf die Dinge wider) keinen Sinn.
Natürlich ist der Kranke nicht verpflichtet wie ein offenes Buch über die Krankheit zu sprechen, jeder muss da seinen Weg finden.
Aber Kooperation sollte doch möglich sein, der Kranke lebt genauso wenig auf einer Insel wie die Angehörigen. Nicht nur der Kranke muss verarbeiten, auch der Angehörige. Die nötige Sensibilität und das nötige Entgegenkommen muss bzw. sollte auf beiden Seiten vorhanden sein, zumindest in einer Partnerschaft.

Daher hoffe ich, liebe Sweetie, wie ich schon zuvor geschrieben habe, dass ihr euch entgegen kommen könnt, "auf halber Wegstrecke" (symbolisch gesprochen)
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