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Alt 11.10.2010, 08:08
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Standard AW: Totale Verwirrung nach Konisation

Hallo Sonne,

deine Geschichte liest sich irgendwie wie meine. Mit 30,5 Jahren – im April 2009 - hatte ich meinen ersten auffälligen Pap-Befund, nach 15 Jahren regelmäßiger gynäk. Kontrolle ohne irgendwelche Auffälligkeiten. Ich wusste damals rein gar nichts über HPV, Konisation & Co.
Mein Pap lautete auf IIID, später kamen noch die Befunde des HPV-Tests dazu: high-risk 16 & 18. 8 Wochen nach dieser Diagnose wurde ich zur nochmaligen Abstrichentnahme bestellt, Ergebnis: PapIIID. Ich wusste instinktiv, dass sich mein Werte nicht verbessern würden und das da etwas nicht stimmte „in meinem Unterleib“.

Meine Ärztin zögerte nicht lange und schickte mich nach dem 2. auffälligen Befund direkt zur Konisation in die Frauenklinik eines KH. Auch das zytologische Labor, das meine Abstiche bewertet hatte, gab die Empfehlung dazu. Keine Woche später hatte ich den Termin zur Konisation und war völlig durch den Wind deswegen. Meine letzte Narkose hatte ich als Kind, daher war die Angst vor dem Ungewissen und natürlich vor dem Befund ziemlich groß.

Mir wurde ein Konus mit einer Dicke von ca. 1 cm entfernt, in der Breite waren es 2,3 cm (die Maße findest du im Befund). Eine Woche später war ich zur Befundbesprechung bei meiner Gyn und hatte ein tierisch schlechtes Gefühl, dass sich bestätigten sollte. Sie eröffnete mir, dass ein CIS befundet wurde, dass nicht im Gesunden entfernt werden konnte.

Für sie und auch für das KH in dem ich operiert wurde stand außer Frage, dass ich nach 6 Wochen zur Re-Koni musste. Der Befund der Re-Koni lautete dann auf: kein CIS mehr nachweisbar, Entfernung im Gesunden! Auch bei dieser OP wurde mir ein ähnlich großer Konus wie bei der 1. Koni herausgeschnitten. Alles in allem dürfte mein Gebärmutterhals jetzt keine 2 cm mehr lang sein (natürlicherweise liegt der irgendwo zwischen 4 und 5 cm).

Klar habe ich mir während dieser Zeit Gedanken gemacht was das Kinderkriegen angeht, habe aber zu keiner Zeit mit dem Gedanken gespielt, die Re-Koni aufzuschieben. Diese Wahl wurde mir ja auch gar nicht gelassen. Bei einem nachgewiesenen CIS, das nicht im Gesunden entfernt wurde, wird nicht lange gefackelt. Auch wenn in deinem Fall "nur" mittelgradige Dysplasien bis an den endozervikalen Schnittrand heranreichen, wundert es mich, dass dein Arzt DIR die Entscheidung so ganz allein überlässt und dich in Bezug auf späteren Nachwuchs so verunsichert. Die Gefahr, dass sich daraus mehr entwickelt, wäre mir persönlich zu groß.

Ich hatte damals noch keine Kinder, bin mittlerweile 32 Jahre alt und immer noch kinderlos. Leider hatte ich im April d. J. eine Fehlgeburt in der 10. Woche, was aber nichts mit den Konis zu tun hatte. Obwohl das ein harter Schlag für mich war, zeigt es mir doch, dass ich schwanger werden kann – AUCH NACH EINER RE-KONI! Der Gebärmutterhals wächst zwar nicht nach, aber er formiert sich nach einer solchen OP neu und kann trotz allem eine gute Stabilität gewähren. Außerdem gibt es noch viele andere Ko-Faktoren, die für das Austragen einer Schwangerschaft von Bedeutung sind. Zudem weißt du ja leider auch nicht, ob du überhaupt schwanger werden kannst – mit oder ohne OP(s). Probiert hast du ja noch nie, oder? Einen Mann, der in absehbarer Zeit Vater deiner Kinder werden könnte, hast du auch nicht im Visier… Das sind alles Punkte, die du in deine Überlegungen einbeziehen solltest.

Daher meine Empfehlung: Lass´ die Re-Koni entsprechend den Aussagen des Krankenhauses durchführen. NICHTS, rein GAR NICHTS wird dich mehr beruhigen als ein pathologischer Befund mit dem Passus: freie Schnittränder! Wie Nikita schon schreibt: Spring dem Krebs von der Schippe und werde richtig gesund! Danach ist ALLES möglich: Mann + große Liebe + Kinder!

Nach der 2. OP habe ich mich damals übrigens für die HPV-Impfung mit Gardasil entschieden. Bisher war ich zu zwei Kontrollabstrichen, die beide auf PapI/HPV negativ lauteten! JUHU, was für ein gutes Gefühl!

Ach ja, mein Mann und ich „basteln“ auch wieder am Nachwuchs….

Ich wünsche dir alles Gute und die Kraft, die richtige Entscheidung zu treffen.

Zumsel
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"Egal, wie beschwerlich das GESTERN war, stets kannst du im HEUTE neu beginnen." Buddha

Geändert von Zumsel78 (11.10.2010 um 10:01 Uhr) Grund: Korrekturen.... die liebe Rechtschreibung.