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Alt 27.08.2008, 00:37
Ullala Ullala ist offline
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Registriert seit: 03.09.2007
Beiträge: 301
Standard AW: DCIS Betroffene und wie ging es bei euch weiter?

Hallo Silleke,

zu 1. und 3. schliesse ich mich Nicole voll und ganz an; darauf brauche ich daher im Moment nicht weiter eingehen.

Ich möchte mich aber hier nochmal auf 2. beziehen und ein weiteres Mal ganz deutlich betonen, dass ich niemanden dazu animieren will, meinen Weg nachzugehen!!!

Im Gegenteil:
Ich betone ja immer wieder die Individualität der Krankheit und ihres Verlaufs und von daher schliessen sich Nachahmungen aus!

Es gab für mich natürlich damals die Option und auch Empfehlung mich "herkömmlich" (OP - Ablatio) behandeln zu lassen, aber ich hätte das psychisch aufgrund bestimmter Umstände in meinem Leben nicht durchgestanden.
Wenn man mir damals die Brust abgenommen hätte, hätte man mir den Sarg gleich dazu bestellen können.

Mittlerweile habe ich keine Brust mehr und bin guter Dinge.

Ich weiß, wie skurril sich das anhört, aber so ist mein momentanes Empfinden.
Und ich habe mittlerweile lange genug Krebs, um zu wissen, dass sich diese Gefühlslage jederzeit zum Negativen ändern kann.

Aber das zu durchleben, erleben, leben ist meine ganz persönliche Herausforderung, die ich so gut es geht anzunehmen versuche.
Ob es mir gelingt weiß ich nicht, aber beim Herausfinden kann mir keine Statistik der Welt nützlich sein (um nochmal den alten Faden aufzunehmen).

Den Begriff "Gesundheit" muss in diesem Zusammenhang auch jeder für sich selber definieren.
Ich bin im herkömmlichen Sinne sicherlich nicht gesund, für mein persönliches Empfinden bin ich in vielerlei Hinsicht gesünder als je zuvor in meinem Leben.
Ich finde "meine Gesundheit" nicht alleine auf der körperlichen Ebene, sondern zu einem großen Anteil auf der seelischen.
Und auch das ist - wieder mal - (m)ein individuelles Ding.

Hallo Nati,
natürlich ist man vor Krebs nie sicher; keiner ist das.
Ich glaube auch nicht an ein "Schuldprinzip", indem ich durch falsche Lebensführung "bestraft" werde oder worden bin.

Sehr wohl bin ich aber überzeugt, dass ich eine Verantwortung mir selber gegenüber habe und in der Vergangenheit in verschiedenen Bereichen nicht gut genug auf mich geachtet habe und dass diese Umstände dem Krebs, sagen wir mal, den Weg geebnet haben.

Aber auch hier gilt wieder wie oben: Das ist meine Sicht- und Empfindensweise in meinem Leben und wenn jemand einen anderen Blickwinkel auf meine und seine eigene Erkrankung hat, dann ist das ja völlig in Ordnung.

Liebe Nicole,
DANKE für Deine lieben Worte!
Es ist bei meinem Krankheitsverlauf für mich nicht selbstverständlich Akzeptanz zu finden und so ein feedback wie Deins und unsere inhaltlichen Übereinstimmungen in diesem Thread tun mir richtig gut!

Gute Nacht alle zusammen!
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