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Alt 10.10.2009, 03:08
freundinmitfreund freundinmitfreund ist offline
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Standard AW: Welche Hilfe hättet ihr als Erkrankter/Angehöriger gerne von euren Freunden gehab

Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für euer Feedback. Das hilft wirklich weiter, mit dieser völligen Ausnahmesituation umzugehen.

Denn der Grat ist wirklich schmal zwischen "die beiden erstmal in Ruhe lassen", was wie "jetzt da die Krankheit da ist, ziehen sich alle zurück" wirken kann, und "sich so verhalten, wie man es gegenüber jedem leichter Erkrankten tun würde", was ganz schnell unpassend wirken und offenbar auch nerven kann. Auch eure Antworten waren da ja ganz unterschiedlich. Während Judi die ständigen Nachfragen irgendwann genervt haben, hat Löwin69 mit dem ab und zu nachfragen gute Erfahrungen gemacht. Aber das ist vermutlich wirklich sehr individuell, wieviel Aufmerksamkeit ein Mensch haben möchte, wenn ihm gerade der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.

Was genau meint ihr, wenn ihr davon sprecht, am meisten hätten euch Freunde geholfen, die sich "normal" verhalten haben. Meint ihr normal in dem Sinn, dass man genau das gleiche tun soll wie zuvor, also im Zusammensein die Krankheit erstmal ganz ausklammern bis die beiden signalisieren, dass jetzt etwas "anders" ist? Das war eigentlich auch unser Plan. Aber allein schon die Begrüßung "Hallo. Wie geht's?", die an sich eine ganz normale unter Freunden ist, wird plötzlich "merkwürdig" wenn man sie jemandem stellt, der gerade eine Krebsdiagnose bekommen hat... "Normal sein" ist da gar nicht so einfach.

Oder ist mit "normal" gemeint, dass man sich einem SPK-Kranken und seinen Angehörigen gegenüber verhält wie man es auch gegenüber Freunden tun würde, die zwar eine schwere, aber keine lebensbedrohliche Krankheit haben? Etwa so wie gegenüber meinem an Diabetes erkrankten Freund, den ich natürlich nicht "normal" (also wie alle anderen gesunden Freunde) behandele, wenn es um die Themen Essen, Gewicht oder Gesundheit geht, weil er eben darin eingeschränkt ist und mich für ignorant hielte, wenn ich darauf keine Rücksicht nähme. In allen anderen Themen, die nichts mit seiner Krankheit zu tun haben, gibt es aber auch keinen Anlass sich "unnormal" ihm gegenüber zu verhalten. Und natürlich erzähle ich ihm auch, wenn ich etwas zu seiner Krankheit gelesen habe, was ihn auch interessieren könnte.

Aber ob ich z.B. die Informationen zur weißen KH-Liste oder das blaue Heft der Krebshilfe zum Thema SPK gegenüber den beiden erwähnen soll, weiß ich nicht. Eigentlich ist es dafür "seelisch" zu früh, weil die beiden vermutlich noch völlig im Schock und überfordert sein werden. Rein "körperlich" wäre es ja aber eigentlich wichtig, schon vor Beginn der Therapie (also genau jetzt) so viele Infos wie möglich zu geeigneten Krankenhäusern, den verschiedenen Operationstechniken und Chemos zu haben. Was meint ihr? Infos zusammentragen, in einen Umschlag stecken und einfach in die Hand drücken? Oder darauf hoffen, dass die beiden schon selbst oder durch ihre Ärzte alle verfügbaren Infos bekommen?
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