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Alt 24.04.2002, 11:30
Gast
 
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Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo Brigitte,

ich habe nun schon einige Zeit Euere Diskussion verfolgt und bei einigen Erfahrungen konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Oftmals habe ich mich gefragt, kann es so was denn wirklich geben? Es ist für mich nicht zu fassen. Aber leider gibt es sowas Arzt ist nicht gleich Arzt und Krankenhaus nicht gleich Krankenhaus. Auch ich habe erst im zweiten Anlauf die für mich richtigen Ärzte und Krankenhaus gefunden.
Der erste Arzt arbeitet an einer Uniklinik und war für mich der Horror, so dass ich damals beschloss ich lass mir garnichts machen und bin mit wehenden Fahnen aus der Klinik raus. Er wollte eine Biopsie des Knotens in meiner Brust machen, auf meine Frage, ob das in Narkose getan würde meinte er, nein dafür rentiert eine Narkose nicht, da müssen sie eben die Zähne aufeinander beissen, basta. Das zweite war, dass er mir sein Fotoalbum mit Eigengewebeaufbau vorlegte und sagte, so schön würde ich hinterher dann auch aussehen und das war es dann für ihn und für mich eben auch, wie schon geschrieben bin ich aus der Klinik raus mit der Entscheidung, nicht mit mir, ich lass mir nichts machen. Beruflich bedingt sind wir dann umgezogen und ich muss sagen welch ein Glück.
Hier am Krankenhaus ( es ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Uni Mainz) habe ich wohl das Paradies an Ärzten und Versorgung gefunden. Die Ärzte hier haben für jeden und alles Zeit, zu jeder Tagens-u.Nachtzeit ist jemand zu erreichen. Man wird richtig aufgeklärt über Operationen, Behandlungen, über die Vor-u.Nachteile und das schöne man wird nicht unter Druck gesetzt, bei allem entscheide ich mit. So habe ich mich dann auch bewusst für die Chemotherapie in einer ETC-Studie entschieden obwohl ich keine Metastasen habe, es ist eine adjuvante Chemo gegen etwaige Micrometastasen die nicht sichtbar sind und es nicht bereut, es geht mir sehr gut und ich fühle mich auch nicht krank. Am Tag der Chemo werden wir mit allem versorgt, sprich Essen, Getränke, können über alles reden was uns interessiert oder was einem beschäfigt. Am Krankenhaus ist ein Sozialer Dienst, der einem über sämtliche Möglicjkeiten informiert, sprich Schwerbehindertenausweis, Härtfond der Krebshilfe und vieles mehr. Es gibt eine Selbsthilfegruppe, an der auch Personal der Onkologie teilnehmen und einem auch mit Tips versorgen. Oder die AGKgruppe ( Aktiv gegen Krebs) sie ist für unser persönliches Wohl zuständig, so zum Beispiel Farb-und Typberatung. Nächsten Monat kommt ein Visagistenteam sie zeigen uns alles bezüglich Gesichts und Hautpflege :-)) und das alles kostenlos incl. einem Pflegeset das ansonsten über 150€ kosten würde und jeder bekommt.
So könnte ich noch vieles weitere aufzählen.
Vieleicht verstehst kannst Du mich nun verstehen, dass ich mich gut betreut und aufgehoben fühle. Für mich wurden die Ärzte und das Krankenhaus mein Partner im Kampf gegen den Krebs und nicht mein Feind.

Liebe Grüsse
GabyWildkatze160767@aol.com
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