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Alt 11.12.2010, 18:54
Kyria Kyria ist offline
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Standard AW: mein Papa gibt auf

Liebe Tatjana,

manchmal denke ich, daß Lungenkrebs wie ein rasender Zug ist, der über den Kranken und die Angehörigen hinwegrollt. Es geht alles so schnell und oft wechseln sich Phasen von gutem und sehr schlechten Befinden des Kranken abrupt ab.
Und irgendwie, zwischen dem ganzen Agieren und Reagieren kommt man nicht dazu, sich wirklich auszutauschen und in Ruhe und Würde Abschied nehmen zu können.

Das bedauert man als Angehöriger natürlich sehr.
Trotzdem hat es vielleicht auch mit der Krankheit selbst zu tun, daß sich viele Kranke so abschotten und wenig öffnen. Weil die Krankheit auch für sie überraschend kam und weil auch sie zwischen Hoffen und Bangen, Bitterkeit und Akzeptanz ihrer Situation hin- und hergerissen sind.

Liebe Tatjana, ich denke, daß Dein Papa den Weg finden wird, der für ihn richtig und passend ist. Wenn er jetzt etwas mehr Ruhe und Abstand von Euch braucht, würde ich sie ihm geben, auch wenn es schwer fällt. Trotzdem würde ich immer wieder freundliche Angebote machen.
Ich denke, Dein Papa hat sicher gerade schwer damit zu kämpfen, daß er bzgl. körperlicher Unterstützung auf Euch angewiesen ist.

Liebe Tatjana, Du schreibst so liebevoll und freundlich hier, ich bin mir sicher, Dein Papa wird das spüren und froh darüber sein.

Ich wünsche Euch alles, alles Gute.

Herzliche Grüße
Kyria
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