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Alt 04.04.2013, 03:58
parkerv25 parkerv25 ist offline
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Standard AW: untertherapiert?

hallo arsinoe - bzw. guten morgen

bin mal wieder nachts am pc, total müde, kann nicht schlafen - wie immer in den letzten wochen.

ich danke dir für die ausführliche antwort.

laut dem operierenden arzt konnte bei mir alles entfernt werden. metastasen habe ich keine und wie gesagt 1 lymphknoten befallen. der tumor hatte die darmwand nicht durchdrungen. somit müsste also alles weg sein. dennoch.....man weiss ja nie. deswegen die bestrahlung (chemo ist ja "nur" um die streuung aufzuhalten).

ich hatte die letzten 2 wochen mit der bestrahlung wirklich massivste probleme. nicht nur "ein bisschen durchfall und ein bisschen wundsein" (wir mir die ärztin vorab versicherte), sondern ich bin vom klo gar nicht mehr runtergekommen (immer mit schmerzen verbunden) und ein paar mal hab ich`s gar nicht erst geschafft überhaupt draufzukommen. absolut entwürdigend, ich ekelte mich vor mir selbst. pinkeln tat und tut noch immer jedesmal weh - auch nachhaltig wie bei einer blasenentzündung. bauch- bzw. unterleibskrämpfe (kann ich nicht so orten) die ganze zeit über, nur mit schmerzmitteln in den griff zu kriegen.
und letztendlich tat und tut auch noch immer meine scheide weh, innen sowohl als auch außen.
nee - das hätte ich keine 4 wochen mehr ausgehalten. davon ab - wie ich ja auch schon sagte - wer weiss, was noch an spätschäden kommt, wenn`s schon so anfängt.
am nächsten montag habe ich einen termin mit meiner onkologin, die weiss noch nichts von dem abbruch (ich hatte nur mit den strahlenärzten gesprochen), und sie wird mit mir schimpfen und mir diese platin-chemo aufdrücken wollen. ich weiss schon, was sie sagen wird ("ein bisschen kribbeln"....). auf jeden fall wird sie mit mir schimpfen und mir ein schlechtes gewissen machen. und ich bin immer so ein schaf, weisst du, große klappe daheim in meiner küche, aber wenn dann jemand so streng in weiß vor mir steht, dann bin ich ganz klein mit hut und mir fallen keine argumente mehr ein.

ich fühle mich jetzt mit meiner 5-fu-pumpe ganz wohl ("wohlfühlen" eigentlich auch bescheuert in diesem zusammenhang), und es ist ja nicht so, als ob ich nichts mache und nichts versucht hätte.

einfach nochmal zu meinem hintergrund: ich bin seit meinem 18. lebensjahr in therapie wegen depressionen und angstzuständen (zwischendurch auch einmal stationär) und mir erschien das leben schon so oft (auch ohne krebs und schmerzen) nicht lebenswert, ich hatte nur nicht dem mut, es zu beenden.
seit 3 jahren nehme ich antidepressiva (ich hatte mich immer gegen psychopharmaka gewehrt, doch dann ging es nicht anders), und damit geht es mir wirklich sehr viel besser. mit dem gedanken an tod und sterben bin ich also schon lange vertraut.
ich bin alleinerziehend, meine tochter ist 16. sie ist mal bei ihrem vater, mal bei mir. als sie klein war, waren diese zeiten geregelt, inzwischen entscheidet sie das allein. derzeit ist sie auf meinen wunsch ganz bei ihrem vater (bei dem sie gut aufgehoben ist) - ich habe wenig kraft und sie soll diese ekligen begleitumstände gar nicht so mitkriegen. ich wohne seit einem halben jahr mit meinem lebensgefährten zusammen, so bin ich nicht allein und er hält sich wacker.
so - liebe arsinoe - jetzt habe ich dich endlos zugeschüsselt. es hat mir die zeit vertrieben und vergeudet hoffentlich nicht deine.
übrigens habe ich deine geschichte hier ein wenig nachverfolgt und :
hut ab. meine hochachtung wie tapfer du bist!!!
in der hoffnung auf doch noch ein bisschen schlaf sage ich jetzt tschüss und danke.
katrin
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