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Alt 11.05.2010, 02:34
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Liebe Sophie,
ja ich habe so vor 3,5 Jahren bei ihr angefangen als ich das erste Mal Morbus Hodgkin hatte. Ein Schwerpunkt bei ihr sind wohl Krebspatientinnen. Sie wurde mir von der Psychoonkologin im Krankenhaus empfohlen. Als die Psychoonkologin ermordet worden war, hat meine Psychologin alle ihre Patientinnen, die bei der Psychoonkologin in einer Malgruppe waren, zu einer Trauerfeier eingeladen. Da habe ich dann drei weitere Krebspatientinnen kennengelernt. Die nun Verstorbene hatte ich durch die folgende Bilderausstellung, die wir in der Praxis von meiner Psychologin machten, vielleicht dreimal gesehen. Ich glaube mein Problem ist es nicht allgemein an einer Trauerfeier für die Verstorbene teilzunehmen. Ich finde es aber seltsam, dass wir uns in der Konstellation genau wieder treffen sollen. Bei meiner Psychologin. Mit meiner Psychologin habe ich immer einzelne Termine ausgemacht. Jetzt wollten wir wie gesagt erst den termin bei der Sexuakmedizin abwarten. Wie ich erst vor kurzem erfahren habe, rechnet sie das schon länger irgendwie einzeln ab ohne eine richtige Genehmigung der Krankenkasse. Das kam jetzt raus als ich mir parallel eventuell einen Sexualtherapeuten nehmen wollte.
Ich war seit Wochen nicht bei ihr. Sie hat mir sicher geholfen mit meiner Doppelbelastung mit Studium und Krebs umzugehen und sicherlich mein Selbstbewusstsein und meine Motivation gestärkt.
Wahrscheinlich kam das jetzt sehr heftig rüber, weil ich bisher versucht habe ihr in meinen Augen von einem Psychologen abweichendes Verhalten zu tolerieren. Sie wusste wohl noch nicht, dass mir ihr Verhalten schon länger komisch vorkommt. war wohl mein Fehler. Nach der Bilderausstellung hat sie selbst gemerkt, dass man Praxis und andere Aktivitäten wie Ausstellung trennen sollte.
Ich hatte früher eine andere Psychologin bei der ich sieben Jahre eine Psychoanalyse gemacht habe und über die weiß ich bis heute rein gar nichts. Mit ihr habe ich aber meine Depressionen überwunden.
Du hast sicher recht, dass ich das nicht per Mail mit ihr diskutieren sollte. Im Gespräch hätte ich vielleicht manches relativierter gesagt. Vielleicht hätte ich manche Gedanken auch gar nicht ausgesprochen.
Mein Problem ist gar nicht, dass ich ihr nicht vertraue. Ich weiß nur nicht wie ich mit ihrem Verhalten klar kommen soll.
Ja, eigentlich gibt mir diese letzte Mail von ihr noch mehr zu denken. Ich habe das Verhalten meiner Psychologin schon immer meiner Mutter nicht erzählt, weil mir klar war, dass das ihr Vorurteile gegenüber Psychologen bestätigen würde. Mich haut es um, dass sie nach 3,5 Jahren Therapie und einer wohlgesinnten Beziehung die Therapie eventuell einfach beenden will.
Es ist doch aber so, dass man normalerweise nichts über die eigenen Therapeuten erfährt, oder? Warum genau ist das so?
Mich lässt das Ganze nicht schlafen.
Liebe Grüße
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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