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Alt 01.06.2009, 09:38
Taddl Taddl ist offline
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Registriert seit: 22.06.2008
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Hallo Flower2009,

ich bin zwar nicht selbst erkrankt, jedoch lebe auch ich von der ARGE, da ich momentan noch mal eine Ausbildung mache, das Ausbildungsgehalt aber nicht ausreicht und so bekomme ich ergänzende ARGE-Leistungen.

Wenn du ARGE-Leistungen beziehst, gehst du am besten mit diesem Bescheid zur Krankenkasse, diese wird dich ab einem gewissen Betrag (bei mir sind es glaube ich 48€) von der Zuzahlungspflicht befreien, d. h. du musst nur diesen Betrag zahlen, danach beim Doc nichts mehr (die 10€), sowie keine Zuzahlung für das Einlösen deiner Rezepte (jedoch keine Privatrezepte, nur die "normalen").
Parallel hast du die evtl. die Möglichkeit einen Antrag auf chronische Erkrankungen zu stellen. Wird dieser genemigt, wird nur noch 1% deines jährlichen Bruttogehaltes (normalerweise sind es 2%) als Berechnungsgrenze genommen. Dies käme aber erst in Frage, wenn du wieder arbeitest und ich kann dir auch nicht sagen, ob deine Erkrankung als chronisch eingestuft werden kann.

Die Schuldenberatung ist an sich eine gute Sache, du könntest dort einen Privatinsolvenzantrag stellen. Wobei sich die Frage stelle, ob dieser genehmigt wird, da du nur von ARGE lebst und du deinen Gläubiger nichts bezahlen könntest. Deine Schuldenberatung wird dich dich darüber aufklären. Gehe aber nur zu einer staatlich anerkannten. Es gibt da sehr viele schwarze Schafe.

Ich lebe in Nürnberg und ich habe hier die Möglichkeit einen "Nürnberg-Pass" zu beantragen, mit ihm kann ich z. B. Monatskarten billiger kaufen. Muss zum Mittagessen im Hort meiner Tochter nur die Hälfte bezahlen usw. Erkundige dich in deiner Stadt ob es ähnliches gibt.

Die ARGE kann dich dazu "zwingen" deine zu teuere oder zu große Wohnung zu verlassen, soweit ich weiss räumen sie hierzu eine Frist von 6 Monaten ein, in dieser Zeit bezahlen sie noch die volle Miete und du musst dir eine neue Wohnung suchen. Hast du dann nichts gefunden, wirst du die Differenz die deine Wohnung zu teuer ist, selber vom ARGE Satz bezahlen müssen. Ich würde mir deshalb an deiner Stelle, eine andere Wohnung suchen. Somit würde auch ein klein wenig mehr übrigbleiben.

Dort wo ich meine Ausbildung mache, arbeiten auch Menschen mit einer Schwerbehinderung von 50% und mehr, auf Mini-Job-Basis. Diese dürfen jedoch zwischen 100€ und 140€ verdienen. Es gibt auch die Möglichkeit eines sogenannten 1€-Jobs. Das was du dort verdienst (die Grenze liegt bei uns glaube ich bei 140€) wird dir nicht auf die ARGE-Leistungen angerechet und die Leute die bei uns diesen 1€-Job machen bekommen noch eine Monatskarte bezahlt. Dieser 1€-Job ist auf 30 Std/Woche ausgelegt. Es wäre doch vielleicht auch eine Möglichkeit, wieder ins Arbeitsleben zurückzukehren, langsam und ohne Druck.

Zum Handyvertrag kann ich dir nur sagen, nach Möglichkeit kündigen und auf eine Pre-Paid Karte umsteigen. Wenn das Kündigen noch nicht geht, Karte raus die Monatlichen Gebühren bezahlen, abwarten bis der Vertrag ausgelaufen ist und nur noch mit Pre-Paid (z. B. von Aldi) telefonieren.

Die kaputte Waschmaschine, erkundige dich in deiner Stadt ob es ein Gebrauchtwarenkaufhaus gibt, oder vielleicht das Rote Kreuz. Manche Stellen verkaufen gebrauchte Waschmaschinen, ich habe für meine 22 jährige Tochter eine für 50€ erstanden. Es ist auch nicht so, das das jetzt ein uralt Teil ist. Ist von Privileg und passt schon.


Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.

LG Taddl
__________________
In unserer Sanduhr fällt das letzte Korn,
ich hab gewonnen und hab ebenso verlorn'.
Jedoch missen möcht ich nichts,
alles bleibt unser gedanklicher Besitz.



Mein (Stief) Papa:
27.10.1948 - 08.10.2008
BSDK-Diagnose im April 08

Geändert von Taddl (01.06.2009 um 09:53 Uhr)
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