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Alt 27.02.2009, 10:40
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Susanne85 Susanne85 ist offline
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Registriert seit: 20.09.2008
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Standard AW: In ewiger Trauer und Liebe

Liebe Sylvia,

lass dich mal drücken

Es tut mir sehr leid für dich. Dein Papa war sehr jung und du wirst nun noch viele Jahrzehnte ohne ihn leben müssen. Das Leben fühlt sich oft (vor allem in solch Extremsituationen) unfair an. Und wir werden in diesem Leben auf die Frage "Warum?" keine Antwort bekommen.

Mir helfen bei der Trauer meine Überzeugungen.

Ja, dort wo dein Vater jetzt ist, geht es ihm unglaublich gut. Er hat es geschafft. Er ist glücklich, fühlt sich frei und leicht. Nur leider musste er dich hier zurücklassen und konnte dich nicht mitnehmen in seine schöne neue Heimat. Er ist bei dir. Nur eben nicht so, wie du es gewohnt bist. Und es ist schwer, die Sehnsucht durch Erinnerungen und den Glauben, dass er da ist, eben nur nicht in irdischer Form, zu stillen.

Doch wenn die Zeit gekommen ist, wird er dich mit offenen Armen empfangen. Ihr werdet euch wieder sehen. In ferner ferner Zukunft. Eure Seelen werden durch eure Liebe immer verbunden bleiben. Der Tod hat nicht die Macht, eine starke Liebe zu durchtrennen.

Das hilft mir in schweren Stunden sehr viel. Ich muss dann sogar ein bisschen lächeln, wenn ich mir vorstelle, dass es Mama nun gut geht, sie keine Schmerzen hat und glücklich und frei ist. Ich wünsche ihr dann alles Gute sage ihr, dass ich mich freue, wenn wir uns wiedersehen. Wenn ihr Sterben die einzige Möglichkeit war, ihr das Leid, die Angst und die Sorgen zu nehmen und dies der einzige Weg ist, dass sie wieder glücklich und frei ist, dann gönn ich ihr das. Und dann muss ich eben auch öfter schmunzeln, weil ich in mir die Freude für sie spüre. Das mache ich jeden Abend und bin froh, wenn es funktioniert. Manchmal geht es auch nicht, weil der Schmerz über den Verlust zu groß ist.

Die Trauer ist unberechenbar. Bei jedem ist sie anders und bei jedem dauert sie anders an. Lass sie zu, denn nur so kannst du den Schmerz verarbeiten. Konzentriere dich soweit es geht auf dich und deine liebe Tochter. Lass dich von ihr ein bisschen zum Lachen bringen, denn auch dein Vater würde das tun. Und wenn du die Möglichkeit hast, dann lass dich auch fallen und lebe deine Trauer aus.

Hier findest du immer Zuflucht, Verständnis und Mitgefühl.

Ich wünsche dir und deiner Familie, dass ihr diese Zeit so gut es geht übersteht und euch gegenseitig Kraft geben könnt.

Viele liebe Grüße


Susanne
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Für meine geliebte Mama
13.06.1964 - 16.12.2008
http://de.youtube.com/watch?v=PP_NQPrbRvM
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