Einzelnen Beitrag anzeigen
  #36  
Alt 22.10.2013, 13:24
papillon0110 papillon0110 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.01.2013
Ort: Saarland
Beiträge: 81
Standard AW: Für immer losgelassen...

Hallo Tina,
schön, dass alles gut geklappt hat mit der Geburt von Deinem Neffen. Freut mich sehr. Neben all der unendlichen Traurigkeit um Eure liebe Mami nun ein Grund zur Freude. Du siehst, Freud und Leid liegen so eng beieinander. Deine Mama freut sich auch, da bin ich mir so was von sicher und dein Neffe hat seinen persönlichen Schutzengel !!!!
Vielleicht spüren wir die Nähe unserer Mamis nicht so, wie wir es gerne möchten, aber ich bin mir sicher, das sie da sind. Ich hab bislang 2 x von Mama geträumt. Der erste war ganz komisch und ich war tagelang total aufgewühlt. Mama kam "zurück", wollte noch was erledigen und wir "begleiteten" sie wieder. "Treffpunkt" war ein großer Parkplatz. Mama wartete auf der anderen Seite und wir standen mit Papa (er im Rollstuhl) und wollten zu ihr hin. Papa fragte ob wir nicht schneller zu ihr hingehen könnten und auf einmal stand er auf und ich wollte ihn aufhalten, weil er ja gar nicht mehr so schnell laufen kann durch seinen Oberschenkelshalsbruch, doch er rannte wie ein junger Mann zu Mama und da bin ich aufgewacht, total schlimme Nacht und ich bin auch nicht wieder eingeschlafen. Glaub mir Tina, ich hab noch nie so was geträumt und was ich davon halten soll, weis ich auch nicht so recht. Will es gar nicht deuten wollen !
Ich rede jeden Tag mit Mama, hat sich schon automatisiert. Erzähl immer irgend etwas und fühl mich dabei auch nicht "sonderlich". Vergangene Woche beim Tanken, als ich beim Bezahlen war, hatte die junge Frau, die ich vom Sehen her kenne, weil ich dort immer mein Auto tanke, mit ihrer Mama telefoniert und weil ich reinkam und sie mich nicht warten lassen wollte, sagte sie zu ihrer Mama ins Telefon: ach Mama, ich ruf Dich später zurück, ich hab ne Kundin hier stehen. Dieser Satz: ach Mama, ich ruf dich später zurück, liess bei mir eine Flutwelle von Tränen ausbrechen. Ich stand da und heulte. Wie gerne würde ich diesen Satz auch sagen können. Die Kassiererin kennt unsere Geschichte und es war ihr unangenehm, was ich ihr aber erklärte, das es nicht sein muss. Ach Tina, solche Momente werden immer kommen, aber jetzt hab ich geplaudert so viel. Die Geburt Deines Neffens soll jetzt im Vordergrund stehen und ich wünsch Euch alles Liebe und Deine Mama ist stolz auf Dich, das Du Ihren "Job" machst. Ist doch schön, das ihr zusammenhält und gegenseitig für den anderen da seid.
Drück Dich mal wieder feste und alles alles Liebe
Yv.
__________________
Mama, meine Heldin (67 Jahre) Diagnose 27.08.2012: malignes Melanom mit Fernmetastasen Hirn, Aortenwurzel, Lunge, Primärtumor unbekannt, Stad. IV,
Ganzhirnbestrahlungen (12), palliative Chemo mit Dacarbazin, 3 Zyklen
Ein Jahr nach Diagnose am 28.08.2013 für immer eingeschlafen
Mit Zitat antworten