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Alt 13.12.2012, 13:49
Liefrespa Liefrespa ist offline
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Registriert seit: 08.12.2012
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Standard AW: Angst vor der Zukunft =(

Danke für eure lieben Antworten und Ratschläge und danke, dass ihr mich versteht

Ich kann auch sehr gut nachvollziehen, wie ihr euch gefühlt haben musst, als ihr in meiner Situation wart. Hattet ihr noch jemanden, mit dem ihr über eure Gefühle reden konntet? Bei mir ist ja das Problem, dass ich neben meiner Mutter niemanden mehr habe, mit dem ich darüber reden kann.

Ich werde versuchen, jeden verbleibenden Tag mit meiner Mutter zu genießen und nicht an die Zukunft zu denken, was mir aber SEHR schwer fallen wird, da ich meine Mutter jeden Tag geschwächt und mit traurigem Gesichtsausdruck sehe. Jetzt am Samstag freue ich mich beispielsweise schon darauf, mit meiner Mutter gemeinsam das Finale von "Das Supertalent" zu schauen. Ich hoffe, sie wird dadurch auch ein wenig abgelenkt. Oft stelle ich mir aber auch solche Fragen wie: "Mit wem soll ich in Zukunft meine Lieblingssendungen schauen, wenn meine Mutter nicht mehr da ist? Alleine macht fernsehen viel weniger Spaß als gemeinsam." Und so denke ich dann doch wieder an die Zukunft. Wie ihr seht, ist es sehr schwer, nicht an die Zukunft zu denken.

Kann ein Psychologe mir bei meinen Ängsten wirklich helfen? Er kann mich auch nicht aus meiner Einsamkeit befreien. Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen, da ich ein Mensch bin, der ohne Liebe in tiefe Depressionen verfallen würde. Ich brauche Menschen, denen ich Liebe schenken kann und die mir Liebe schenken. Die 4 Monate, die ich alleine gelebt habe, waren für mich echt schlimm. Ich habe mich sehr einsam gefühlt trotz einiger Telefonate mit meiner Mutter. Mir hat es gefehlt, nicht in den Arm genommen zu werden und mit jemandem etwas gemeinsam zu unternehmen (z.B. Spaziergänge, Kino, Essen gehen etc). Ich hatte in dem Zeitraum Depressionen und habe mich leer gefühlt. Wenn meine Mutter dann nicht mehr am Leben ist und ich NIE einen Menschen treffen werde, der mich in sein Herz schließt, dann gehe ich an der Einsamkeit und der Sehnsucht nach Liebe kaputt. Jeden Tag nach der Arbeit nach Hause zu kommen, wo niemand mehr auf einen wartet, ist für mich schlimm. In der Wohnung wird es dann so leer und kalt sein, ohne menschliche Wärme. Ich habe große Angst, dass ich nie wieder einen Menschen finde, der mich liebt. Ich würde alles dafür tun, geliebt zu werden, nur weiß ich nicht, wie ich das machen soll. Es wäre für mich wirklich die Hölle, wenn ich bis an mein Lebensende nie einen geliebten Menschen an meiner Seite habe. Was ist eine Welt ohne Liebe?
Wie kann der Psychologe mir helfen? Er kann meine Mutter leider nicht am Leben erhalten oder wiederbeleben und er wird sicher auch nicht ein Freund, der immer für mich da ist. Der Psychologe kann nichts an der Tatsache ändern, dass meine Mutter bald nicht mehr am Leben ist und dass sie die einzigste Person war, die immer für mich da war. Er kann auch nichts daran ändern, dass ich dann niemanden mehr habe und er kann auch nicht dafür sorgen, dass irgendein Mensch auf dieser Welt Liebe oder Freundschaft für mich empfindet. Er wird mich nach dem therapeutischen Gespräch wieder nach Hause schicken, wo neben mir keine Menschenseele ist, die mich begrüßt und mich in den Arm nimmt. Könnt ihr mir vielleicht sagen, inwiefern der Psychologe einem die Situation erträglicher machen kann? Über was will er denn mit mir reden? Ich werde ihm sagen, wie ich mich fühle und wie es meiner Mutter geht, aber was kann er daran ändern? Ich hoffe, ihr versteht meine Frage.

Mir tut es weh, dass die Chemo nicht angeschlagen hat und meine Mutter, die sonst immer so fit war, so schwach zu sehen. Kommt es häufig vor, dass die Chemo von Anfang an nicht anschlägt oder ist das eher die Seltenheit? Ich dachte immer, dass sie Wahrscheinlichkeit, dass die Chemo anschlägt, sehr hoch ist. Ich möchte nicht mehr, dass meine Mutter leidet und wünsche mir von ganzem Herzen, dass alles wieder so ist wie damals. Ich habe meine Mutter schon so lange nicht mehr lachen sehen, was mich auch sehr traurig macht. Ich frage mich auch oft, warum es ausgerechnet meine Mutter treffen musste

Liebe Grüße
Dennis
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