Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 28.11.2008, 12:22
Benutzerbild von Erle
Erle Erle ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.03.2006
Ort: Düren, NRW
Beiträge: 598
Unglücklich Ich wurde amputiert.........

Geliebter, Du fehlst mir so .........

Mein liebster Mann, mein Alfred, ist am 30.9. gestorben. Er hat sich mit Händen und Füßen gewehrt, von mir zu gehen. Er hat gekämpft wie ein Löwe.

Ich bin so alleine ohne ihn. Jetzt "rächt" sich, wie eng wir waren. Oh ja, ich habe Kinder, ich habe Freunde und Familie, aber niemand NIEMAND war mir so nahe wie er.

Ich will Euch allen, die Ihr Eltern oder Geschwister verloren habt, nicht zu nahe treten.
Aber ganz ehrlich.... ich gäbe ohne zu zögern meine Eltern her, wenn ich Alfred wieder bei mir hätte.
Bitte, ich will Euren Schmerz nicht klein machen, Ihr, die ihr Angehörige verloren habt.
Und erschlagt mich ruhig, aber auch was ich jetzt schreibe, meine ich ernst.
In einem Buch habe ich mal den Satz einer Mutter gelesen, die ihren Mann verlor, aber ihre 6 Kinder noch um sich hatte. Sie sagte, "wenn ich eines meiner Kinder verloren hätte, so könnte ich mich an der Schulter des geliebten Mannes ausweinen und trösten lassen. Aber niemand tröstet einen wirklich beim Verlust des Ehemannes".

Und so empfinde ich auch. Alfred ist meine zweite Hälfte, eigentlich auch mein besseres ich, wie soll ich nur ohne ihn leben?
Wir wussten zwar seit Januar 2006, dass es eines Tages so kommen würde. Wir haben versucht, die letzten Jahre ganz bewusst zu leben, uns geheime Wünsche erfüllt.
Ja, heute sage ich sogar, wir sind so eng zusammengerückt, es waren die schönsten und intensivsten Jahre unseres Lebens.
Da passte kein Blatt zwischen uns, oft noch nicht mal unsere Kinder.

Ehrlich, manchmal habe ich zwar das Gefühl, ich versündige mich mit solchen Äußerungen..... aber wenn ich doch nun mal so empfinde?

Unsere Ehe war etwas ganz besonderes, das sage ich nicht nur subjektiv (natürlich) selbst, sondern das war auch die Meinung sämtlicher Krankenschwestern in den diversen Krankenhäusern, die Ärzte, und ganz besonders die der Onkologin, die ihn zum Schluss betreute.
Und die meinte noch, dass Alfred schon viele Wochen vorher gestorben wäre, wenn er im KH oder in einem Pflegeheim gewesen wäre. Aber dadurch, dass er bei mir zuHause war, hat er so viel Kraft zum Kämpfen gehabt.

Ich weiß nicht, ob ich hier ein Eckchen finde, wo ich endlich Trost empfinde.... aber ich will es einfach mal versuchen......
Mit Zitat antworten