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Alt 08.08.2008, 10:46
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mock mock ist offline
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Registriert seit: 17.05.2007
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Standard AW: warum ????????

Hallo Jörg,

ich kann mir ungefähr vorstellen, wie du dich fühlst. Mein Vater sollte letztes Jahr auch den Magen rausoperiert bekommen - und bei der OP hat man das Ausmaß gesehen und "wieder zugemacht"! Auf der Intensivstation war er dann voller Zuversicht, dass alles gut wird, während mir der Arzt unter 4 AUgen anvertraut hat, dass ihm nur wenige Monate bleiben werden. Mein Papa (er war 76) war auch ein absoluter NAturmensch, hat super gesund gelebt und war vorher nie krank. Und von einem Tag auf den anderen liegt er da als hilfloses Bündel und nichts ist mehr wie es war.....
Es war für mich auch unsäglich schwer, mit meinen ELtern "unbefangen" umzugehen. Meine Mutter deutete die kurze OP als superpositiv, weil in ihren Augen der Krebs nur ganz klein war und gar nicht rausmusste....Ich (bin selber Krankenschwester) wusste aber von der kurzen Zeitspanne die uns bleiben würde und konnte meine Panik und Trauer vor meinen Eltern unmöglich rauslassen. Es hat Wochen gedauert, bis ich meiner Mutter so nach und nach vermitteln konnte, dass es wohl schnell gehen wird. ICh denke, dass mein Vater es selber geahnt hat. Er hat zwar dann noch verschiedenste Chemos ausprobiert-alle ohne Erfolg. AUßer dass er von der einen Chemo (mit Cisplatin) so heftige Nebenwirkungen bekam (Nierenbeckenentzündung und Bauchfellentzündung), dass er aus diesem Grund längere Zeit stationär war.
Falls deinem VAter eine Chemo angeboten wird, dann wägt gut ab! MEistens bringt eine Chemo bei Magenkrebs in diesem fortgeschrittenem Stadium nichts mehr (außer Nebenwirkungen) Und selbst wenn man 8 Wochen damit gewinnen sollte, steht die Frage im Vordergrund, ob die massiv verminderte Lebensqualität das rechtfertigt!
Ich wünsche dir Menschen, denen du deine Gefühle anvertrauen kannst und viel Kraft um alles zu bewältigen , was auf dich zukommt!

Liebe Grüße
ELke
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