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Alt 24.12.2005, 06:21
Delia1 Delia1 ist offline
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Standard AW: Die Liebe meines Lebens

Mein lieber Schatz,

nun ist es also soweit, das erste Weihnachten ohne dich. Du hattest immer so liebevoll unsere Geschenke verpackt und die edlen Tropfen in Nuss, die wir immer dazubekamen und die so lecker geschmeckt haben. Wir werden dieses Jahr auf sie verzichten, wie wir leider auch auf dich verzichten müssen. Du fehlst so! Aber ich weiß, du hast nun deinen inneren Frieden und deine Gesundheit zurück und kannst sicher wieder deine langen Spaziergänge machen und ich verspreche dir, wir werden nicht so viel weinen, sondern lachen und endlich mal unsere Spiele machen, die wir alle angesammelt haben. Du wirst immer bei uns sein.

Ich wünsche dir ein wunderschönes Weihnachtsfest, dort wo du jetzt bist und sag auch dem Rest der Familie alles Liebe.

Delia


RÜCKBLICK auf 2004:

23. Dezember. Heute waren die Ergebnisse da und dir wurde gesagt, daß du ein Pankreaskopfkarzinom hast mit Ummantelung der wichtigsten Venen und daß deshalb nicht mehr operiert werden kann. Wir waren alle total fertig. Ein Tag vor Weihnachten und dann diese Nachricht. Als wir ins Krankenhaus kamen, warst du schon beim Packen und konntest mit uns nachhause gehen. Herrlich, daß du erst wieder in drei Tagen rein mußt, nun freuen wir uns alle, daß wir drei Tage kein Krankenhaus sehen müssen. Du warst ziemlich fertig, aber es gelang mir, obwohl ich auch fast am Ende war, dich wieder aufzubauen. Ich habe dir erzählt, daß du es wieder schaffen wirst, auch wenn du den Rest deines Lebens nun mit diesem Krebs zusammen verbringen mußt. Aber du wirst es schaffen. Es ging dir gesundheitlich noch so gut, daß du wohl auch daran glauben konntest. Mir ging es leider nicht so gut. Durch meine panische Angst hatte ich in der Nacht einen Atemaussetzer und dachte ich müsse Ersticken. Mein Asthma meldet sich langsam wieder zurück.

24. Dezember. Mittags und abends haben wir alle drei zusammen gegessen und Carina war auch die ganze Zeit da und wir haben sehr viel geredet und trotz der schlimmen Nachricht auch eine Menge Spaß gehabt. Du hattest deinen Humor wieder gefunden und wir waren alle sehr glücklich. Du hast gemeint, du müßtest dich wohl jetzt noch mehr umstellen und noch gesünder leben. Aber du wolltest dich mit deinem "Untermieter" arrangieren, wenn es nicht gelingen sollte ihm zu kündigen. Trotz allem hatten wir ein wunderschönes Fest und wir drei halten mehr denn je zusammen. Leider hatte ich in der Nacht wieder einen Anfall. Bin nur froh, daß du es nicht mitbekommst. Es war trotz allem ein sehr schöner Tag und auch ohne all die übliche Weihnachtshektik. Das war alles nicht wichtig. War halt mal nicht so gut geputzt, Hauptsache der Baum war geschmückt und du warst bei uns.
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