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Alt 10.02.2005, 23:30
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Standard Mama geht es nicht gut!

Hallo Trixy,

ich kann es Dir sehr gut nachempfinden.Mein Sohn ist jetzt 6 Jahre alt und mein Vater ist vor zwei Jahren an Kehlkopfkrebs erkrankt.
Am Anfang hat meinSohn sich so seine eigenen Gedanken darüber gemacht.Er dachte es wären kleine Tierchen die seinem geliebten Opa geliebten Opa weh tun.
Dann habe ich ihm versucht zu erklären das dies keine Tierchen sind sondern eine böse Krankheit.
Da ich selbst ein Labor leite war ich in der glücklichen Lage ihn das am Mikroskop zu erklären ( habe ihn Mikroorganismen gezeigt die andere auffressen und verdauen )So hatte er schonmal keinen groll mehr auf Tiere.
Er fragt sehr viel und er beschäftigt sich sehr mit der Krankheit und dem Tod. Habe unserem Kinderarzt zur Hilfe dazugezogen der mich an eine Beratungsstelle verwiesen hat.Die Gespräche haben meinem Sohn sehr gut getan und letztes Jahr in der Kur haben wir sehr stark daran gearbeitet.
Leider ist mein Vater seid Anfang Dezember austherapiert.
Die Ärzte haben gesagt wir können jetzt nur noch auf den Tag x warten.
Mein Sohn hat sehr schnell verstanden das mein Vater nun nicht mehr ins Kh geht und auf Weihnachten sagte er dann als absolutes tobabo war ( 3 Kinder im alter von 2-6 J und 6 Erwachsenen ) nun lasst uns alle mal für unsern Opi singen nächstes Jahr ist er nicht mehr da!

Wir Erwachsenen waren sehr geschockt aber mein Dad hat angefangen zu grinsen und meinen Sohn gedrückt und geflüstert " Du hast recht kleiner Räuber aber ich schau Euch dann vom Himmel zu und singe mit Euch"

Wenn ich so daran denke schießen mir wieder die Tränen in die Augen ich liebe meinen DAD doch ich kann nicht loslassen. Mein Sohn ja. Er versteht nicht wie mein Dad sterben wird und er soll es auch gar nicht wissen.Wenn ich so da sitze und weine und erbekommt es mit, fragt er mich ob es wegen Opili ist und ich antworte ihm ehrlich ja so ist es. Dann nimmt mein kleiner Futzzi mich in den Arm und sagt Mami sterben ist gar nicht so schlimm ich habe mit dem lieben Gott gesprochen und der hat mir versprochen das es meinem Opili dann wieder gut geht.


Mitlerwile kann mein Dad nicht mehr sprechen und schläft fasst den ganzen Tag. Doch mein Sohn schafft es immernoch ihm ein lächeln abzugewinnen.

Ich glaube das es für uns Erwachsene sehr schwierig ist zu verstehen das auch kleine Kinder mit dem Tod umgehen können. Natürlich auf Ihre Weise.

Sie begreifen erst später das der Mensch den man so sehr liebt nicht mehr da ist, doch ich finde das ist auch gut so. Sie sollen unbeschwert damit umgehen.

Ich selbst habe meine Oma verloren als ich 5 Jahre alt war ( auch an Krebs ) und ich kann mich sehr gut daran erinnern.
Doch ich habe als kleines Kind jeden Abend mit meiner Mum am Fenster gesessen und zu meiner Oma gesprochen.
Ich für meinen Teil werde dies auch mit meinem Sohn machen.
Denn ich weiss der Tag des Abschiedes ist nicht mehr weit weg.
Doch dann ist mein Dad erlösst und so weh mir dies auch tut ich werde ihm sagen das er gehen soll, das wir auf unsere Mum aufpassen und das wir ihn lieben.

(es macht mich fertig wenn ich daran denke, aber ich nehme seid zwei Jahren jeden Tag ein bischen mehr Abschied!!! ICH LIEBE MEINEN DAD!!!!!)

Für Euch alles Gute
Lieben Gruß
Angela
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