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Alt 13.02.2010, 11:58
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: Tumormarker steigen - Verdacht auf Metastasen?

Liebe Frauen,

nach einem Tag PC-Pause bin ich froh und gerührt über die vielen lieben und ermutigenden Antworten. Das tut einem richtig gut, bringt aber mein wackliges emotionales Gerüst auch etwas ins Wanken, daher will ich dazu jetzt nicht mehr schreiben, aber ich hab mich wirklich sehr sehr gefreut.

Gestern war ich beim Knochenszinti. Während der stundenlangen Warterei ging es mir psychisch so schlecht, dass ich spontan zur Psychoonkologin gegangen bin. Schon bei dem Gedanken, das zu tun, ging es mir ein wenig besser - das Schlimmste ist, wenn man sich diesen Emotionswellen und Gedankenstürmen so ausgeliefert fühlt. Sie war sehr nett und sagte, sie kann mir Strategien beibringen, wie ich meinen Hang zur Überinformation in den Griff bekommen kann und wie ich dieses Ausgeliefertsein überwinden kann. Ich soll wiederkommen, werde ich auch tun.

Dann beim Knochenszinti, als ich es gar nicht mehr erwartete, doch noch eine gute Nachricht: Der junge Arzt konnte auf den ersten Blick nichts Fürchterliches sehen.
Wieder eine dieser skurilen Momente: Ich steh mit ihm vor diesen Bildschirmen, innerlich auf das Schlimmste gefasst, und sage, "Nun, können Sie schon was sagen", da deutet er auf meine linke Schulter auf dem Bild und sagt, "Also, da seh ich was ganz Schreckliches - (effektvolle Pause) - eine ganz üble Arthrose haben Sie da!". Arthrose! Wenn das alles wäre! (abgesehen davon habe ich keine Beschwerden mit der Schulter)

Ich erzählte ihm dann aber, dass angeblich auf dem CT osteoplastische Knochenmetastasen zu sehen gewesen seien, und er meinte, das muss er nochmal ganz gründlich vergleichen.

Ich denke mal, das CT hat schon recht, aber vielleicht sind sie dann wenigstens noch nicht so schlimm. Dies zeigt vielleicht einmal mehr, wie dieser Krebs so flächig, "unsichtbar", wächst! Ein Glück, dass das CT gemacht wurde.

So, jetzt heißt es abwarten. Solange ich denke "Der Hormonrezeptor ist sicher positiv und sie geben dir einen Aromatasehemmer und der wirkt dann jahrelang" kann ich inzwischen mit der Sache leben. Ich habe jetzt nämlich auch den Artikel wiedergefunden, wo erklärt wird, dass sich gerade beim lobulären Tumor die Zellen vom Tamoxifen ernähren können http://www.eurekalert.org/pub_releas...c-er102808.php.

Aber dann wieder kommt das nackte Grauen, wenn ich denke, "was, wenn es nun Eierstockkrebs ist (wurde als Möglichkeit immerhin angedeutet)", "was, wenn er nicht mehr hormonabhängig ist", heißt das dann Dauerchemo, jetzt schon....

Egal, Mittwoch ist in drei Tagen, und ich schalte den Computer jetzt erstmal ab und versuch mal wieder ein bischen zu leben!

Liebe Grüße
Susaloh