Einzelnen Beitrag anzeigen
  #41  
Alt 14.03.2013, 14:49
Benutzerbild von Enibas27
Enibas27 Enibas27 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.04.2012
Ort: Münsterland
Beiträge: 95
Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Hallo Zusammen,

eigentlich wollte ich hier nicht mehr schreiben. Die Auf´s und Ab´s waren so heftig, dass es mir selbst unwirklich vorkam.
Und ja, ich gebe zu, es ist zwar einerseits nett Zuspruch zu bekommen, aber immer wieder nur Zuspruch über die Schiene "...bereitet Euch vor, habt noch eine schöne Zeit zusammen", vor Allem wenn man selbst nicht daran glauben will (es aber innerlich ahnt), die tun dann weh, statt zu helfen.
Bitte nicht falsch verstehen, dass ist kein Vorwurf, aber ihr seit alle viel, viel weiter, habt leider schon diese dummen Erfahrungen machen müssen...

Deswegen erst einmal ganz lieben Dank von dieser Stelle an Euren Zuspruch.

Mein Bruder liegt seit gestern wieder auf Normalstation, was aber kein Grund zum Jubeln ist. Er liegt dort lediglich als therapeutische Maßnahme, da er mittlerweile stark depressiv ist - was nur zu verständlich ist. Man will ihm demonstrieren, es geht weiter. Aber nachdem die Voruntersuchung zur TACE am Montag gescheitert ist, ist in ihm was zerbrochen. Es wirkt, als hätte er den Lebenswillen verloren.
Er redet nicht mehr mit uns, wir bekommen höchstens wütende Blicke zugeworfen und gestern hat er wieder von sich gegeben: "lasst mich doch alle in Ruhe, haut ab...".
Ja und wenn ich auch weiß, er meint es nicht so, es tut sooooo weh. Du stehst da, willst ihm helfen, da sein, aber er lässt es nicht zu.

Seine Lungenentzündung ist soweit auf dem absteigenden Ast, sprich Besserung, dass es so so Schade ist, dass der ganze Kampf mit Fixierung, starrer Atemmaske, etc. scheinbar umsonst war...
Warum, frage ich mich immer wieder und warum ist er so zu mir. Er weiß doch das ich ihn liebe, er ist doch mein großer Bruder, mein Held aus Kindertagen... Aber er ist auch so zu unserer Mutter, die immer seine feste Bezugsperson war, nein ist... Aber tröstet mich das: Nein! Denn das tut weh, auch für meine Mutter.

Diese besch... Krankheit!
Ich bin heute uneins mit mir, ob ich ins Krankenhaus fahre. Es stresst ihn, aber auch ehrlich gesagt uns... Auf der anderen Seite habe ich ein mega schlechtes Gewissen, komme mir so vor, als ließe ich ihn im Stich...

Wenn wir doch nur Klarheit hätten. Der Arzt meinte heute am Telefon nur, wenn er hier lebend rauskommt, hielte er das für ein für ein Wunder. Super, wenn genau das ausgesprochen wird, was man die ganze Zeit denkt... Gut, kann der Arzt ja nun auch nichts für. Aber all das, ist nichts Halbes und nichts Ganzes.

Man überlegt noch eine SIRT zu machen... Haha. Immer wieder diese Hoffnungsschübe die sich dann in Luftblasen auflösen... Vor allem was bringt die ganze Quälerei, wenn am Ende doch nichts davon übrig bleibt... Jetzt male ich gerade schwarz... und eigentlich war ich immer ein positiver Mensch...

Oh, Mann, das ist ein kurzer Abriss des Ganzen, was so passiert ist... wieder viel zu lang und ich glaube auch nicht wirklich strukturiert, aber das ist bei meinem Gefühlschaos im Moment auch nicht möglich.

LG, Sabine
__________________
* 28.02.1957; t 28.03.2013 -Mein Bruder:

http://krebs-kompass.de/showthread.php?t=54991

Geändert von Enibas27 (14.03.2013 um 15:13 Uhr)
Mit Zitat antworten