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Alt 01.09.2003, 10:14
Gast
 
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Standard Ich werd nicht fertig mit dem Tod meines Vaters...

liebe sabine,

ich kann dich so gut verstehen.
ich war auch der liebling von meinem vater und ich habe ihn seit 8 monaten nicht mehr.
das ist nicht eine all zu lange zeit, aber viel besser es nicht geworden.

es hilft mir nicht zu sagen, dass es ihm jetzt besser geht,-mir fehlt er aber trotzdem unendlich.
dann denke ich , dass ich egoistisch bin und zu sehr an meine trauer als an meinen vater denke.

du bist wie ich eine liebende tochter und ich glaube, es ist unsagbar schwer, nicht mehr traurig zu sein.
es fehlt ein mensch, der nicht zu ersetzen ist.
und mich nervt das umfeld, die meinen, dass man nach spätestens 3 monaten wieder die alte zu sein hat.
man ist nie wieder der selber mensch.
natürlich lebe ich mein leben weiter, es ist aber anders.

wie lebst du?
damit meine ich, ob du das, was du vorher gerne gemacht hast, noch tust ( auch wenn du dabei traurug bist) oder ob du dich völlig aufgegeben hast?

ich für meinen teil habe ich mich von fast allen leuten zurückgezogen und das bereue ich auch nicht.
ich habe mich einfach unverstanden gefühlt und konnte die dämlichen sprüche nicht mehr ertragen.
" das leben geht weiter", " es war doch besser so" und blablabla.
ich hab keine einzige freundin mehr ( hatte auch nie eine menge) und ich möchte das auch nicht mehr.

aber zumindest eine person muss man haben, die einen versteht und mit der man über die trauer reden kann.
bei mir ist es meine mutter.
wer ist es bei dir?

liebe sabine, ich kann dich so gut verstehen.
ich kann dir keinen tip geben, ausser, dich nicht unter druck zu setzen.
ich lasse mir von niemanden vorschreiben, wie lange ich trauern werde. und wenn es bis zum rest meines lebens ist.
aber es darf nicht selbstzerstörerisch werden.
ist es das bei dir?
ich denke, dass da die grenzen fliessend sein können.

ich wünschte, mein vater könnte mir auch mal im traum erscheinen, und mir sagen, dass es ihm gut geht. und dass er weiss, dass ich an ihn denke.
meine grosse angst ist eben auch, dass es vielleicht doch alles ein grosses nichts ist.

ich könnte noch ewig weiterschreiben.
antworte, wenn dir danach ist.

liebe grüsse von dagmar
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