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Alt 06.08.2014, 07:02
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Ihr lieben,

nein, dass ich das nicht realisiert habe, oder verdränge ist nicht so. Ich bin grundsätzlich eigtl eh jemand, der sich soweit mit allem auseinandersetzt und nichts verdrängt. Meine Mom war eine Verdrängungskünstlerin, und da hab ich gesehen, dass sowas nicht gut ist. hab ich ihr auch irgendwann mal gesagt.


Manchmal denk ich, wenn ich Euch so betrachte, dass ich zu positiv bin. Aber mir gehts wie bissel wie der Klesi. Ich hab Mama 2,5 Jahre durch Chemotherapien, Bestrahlungen und viel Leild begleitiet. Und ich war alleine damit, ich hatte niemand der da hilft. Maus du hast wenigstens deinen Papa und deine Geschwister, aber Mama hatte nur mich. Ich hatte überhaupt kein Leben mehr. Mein Leben drehte sich nur noch um Pflege. Ja, ich bin auch ein bißchen froh, dass ich wieder leben darf. Mama war am Ende fertig und konnte nicht mehr kämpfen, und ich, die ja immer mit ihr zusammen gekämpft hat, ich konnte auch nifchft mehr. Von daher wars irgendwann auch eine Befreiung.

Ihr hattet nur vier Monate, und das ist schlimm, aber das könnt man sich nun wieder fragen. Mama musste 2,5 Jahre an diese Krankheit verschenken. Deine Mom hlat nur 4 molnate, den Rest hat sie wenigstens ein schönes Leben gehabt, und hatte nicht so eine wahnsinnig lange Leidensphase. Man kann das von beiden Seiten sehen. Aber zum Verarbeiten hat diese Zeit für dich natürlich nicht gereicht. Das ist so die Frage, will man lieber an einem Herzinfarkt sterben und sofort weg sein, oder möchte man doch noch Krankheit vorher haben, damit man sich drauf vorbereiten kann. Ich würde den Herzinfarkt wählen. Der ist nur für meine Angehörigen schlimmer, für mich nicht. Für mich wäre das besser. Ich will damit nur sagen, dass es nicht unbedingt ein Vorteil ist, mehr Zeit mit der Krankheit zu haben, für den Betroffenen jedenfalls gar nicht.

Und deswegen bin ich irgendwie auch froh, dass sie gehen konnte. sie hat keine Schmerzen mehr, und ich kann weiterleben. Es ging ja nicht mehr anders. Mama wäre auch gerne noch geblieben, aber nicht mehr mit diesem kranken ausgemergelten KÖrper. Wenn deine Mama nur noch so 27n kilo hat, und du sie kaum noch anfassen kannst, weil jeder Knochen vorsteht und du Angst hast was kaputt zu machen, das ist echt nicht schön.

Mama und ich sind auch erst durch die Krankheit so eng zuswammen gekommen. Früher hatten wir auch regelmäßig Konhtakt, aber jeder ist so seiner Wege gegangen. Ich hatte nie eine übermäßige Mutterbindung. Die Krankheit hat uns zusammen geschweisst.

Und insgesamt bin ich mit der Situation im Einklang. wenn nicht die TAge wären, wo ich sie so furchtbar vermisse.

Generell war ich auch immer ein sehr positiver eher optimistischer Mensch. DAs hilft mir jetzt natürlich. Die Vremisstage werden sicher noch ne Weile gehen, auch wenn die kältere Jahreszeit wieder ansteht, die Tage kürzer die Abende länger werden. Letztes Jahr waren wir noch shoppen und haben massenhaft Weihnachtsdeko gekauft. Und ich weiß noch, sie war über und über voll mit diesem Glanzflitter aus dem Laden, ich sag so:"Mama du siehst aus wie ein Engel." Und die Antwort war echt:" Na wo ich doch bald einer werde." Selbst Mama ist olft so damit umgegangen. Da haben wir beide aber nicht gedacht, dass sie schon in einem halben Jahr nicht mehr da sein wird.

Jetzt aber zur lieben Arbeit. Wenn ich überlege, dass ich im Januar arbeitslos war, und dann aber doch ganz schnell ne neue Stelle hatte, bin ich echt so froh drum. Nich auszudenken, wie es mir ginge, wenn ich jetzt nicht arbeiten könnte.

Ab dem 25, dann eine Woche Urlaub und zu meiner Freundin nach Nürnberg bzw Fürth fahren. Das erste Mal nach 2,5 Jahren, dass ich wieder mal weg kann. Richtig Verreisen steht erst im April an. Mach mit Sohn eine USA-Reise. Und ich werd das sehr genießen.

Was ich halt auch mache, ich setz mir immer Lichtblicke. So hält man vieles bessr aus, wenn man was zum Freuen hat. Und ich freu mich z.b tierisch auf diese REise.
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Mensch Nähkästchen jetzt aber zu.....

Und tschüssi......

Knuddel die Maus

Bis süäter ihr Lieben
und einen schönen Tag
Tanja
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Meine Mama
*21.01.1950 01.07.2014

Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.
(Marcus Aurelius)

Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus!