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Alt 25.01.2007, 20:13
stef777 stef777 ist offline
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Standard AW: Die Einsamkeit

lieber wolfgang,

mein tiefes mitgefühl an dich. ich habe meinen vater vor ca. 2 wochen verloren, zwar "nur" ein elternteil, aber ich habe ihn mehr als jeden anderen in meiner familie geliebt...

ich verstehe sehr gut, was du meinst damit, dass der "verlust" nicht das schwierigste ist, sondern den einsamen leidensweg bis zum ende miterleben zu müssen. mir geht es genauso. es zerreisst einem das herz.
bei uns kam dazu, dass mein vater nie gut über gefühle reden konnte und immer ein tapferer, "harter" mann gewesen war. bis zuletzt wollte er uns "nicht unnötig viel" belasten mit seinen ängsten, sorgen, gedanken etc...ich frage mich heute so oft, ob und wie ich ihm nicht noch mehr hätte helfen können, habe dabei alles versucht, u.a. reiki gelernt und es ihm gegeben, was er glücklicherweise zugelassen hat. ich hatte während seiner letzten 6 monate massive gesundheitliche probleme (psychosomatisch), war körperlich sehr schwach, und hab mir deswegen oft vorwürfe gemacht, d.h. dass ich nicht stärker und in vielen situationen psychologisch weiser/besser ihm helfen konnte. aber letztendlich ist man auch nur ein mensch, und todkranke und sterbende zu betreuen, die man liebt, ist nunmal sehr schwer, v.a. wenn mans zum ersten mal erlebt.

was mir momentan hilft ist, dass ich meinem vater briefe schreibe. ich möchte wie AndreaS glauben, dass er mich so hört und versteht, dass er nun in einer welt ist, die gewissermassen über unserer steht.
ich versuche ausserdem, so sehr es mich auch verletzt, dass ich ihm nicht immer helfen konnte und er gewisse dinge alleine ausstehen musste, seine entscheidung zu respektieren, dass er uns nicht damit "so" belasten wollte und stolz zu sein auf seine stärke...
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