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Alt 07.03.2008, 22:07
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Roebi Roebi ist offline
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Registriert seit: 19.02.2008
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Hallo Annika,
Hallo Mutzel!

Ja, ihr habt schon Recht, wenn ihr meint, ich solle mich ein bisschen von meinem Sohn an die Hand nehmen lassen und vielleicht ist es auch gar nicht so verkehrt, das Ganze mal aus seinen Augen zu betrachten. Aber im Moment sitzt der Schmerz, mein Schmerz, viel zu tief. Ich weiß auch, dass mein Kleiner mich damit trösten will und ich finde auch, dass er erstaunlich viel versteht, mit seinen "fast" 3 Jahren. Heute morgen hat er mich gefragt, ob ich immer noch traurig bin, weil Oma nicht mehr ist. Auf der einen Seite finde ich das ganze toll, aber auf der anderen Seite tut dies auch so unendlich weh. Weil ich damit merke, dass nicht nur ICH mich damit auseinander setzen muss, sondern ich muss mich auch mit den Fragen und Gedanken meines Sohnes auseinandersetzen. Das bringt das Faß teilweise echt zum überlaufen. Ich weiß, es klingt grässlich, dass ich so was schreibe, aber so hart, wie dies klingt, ist es gar nicht gemeint. Mir fehlen einfach immer noch die passenden Worte.
Jedenfalls bin ich so froh, dass ich den Weg in dieses Forum gefunden habe, und weiß, dass wenigstens IHR mich versteht. Weil WIR ALLE gemeinsam, das schwere Schicksal des Schmerzens und des Verlustes zu tragen haben. Ich bin froh, damit nicht "alleine" zu sein, obwohl ich jedem von Euch wünschen würde, diesen Schmerz niemals erleben zu müssen. Aber leider liegt es nicht in meiner oder unserer Hand über so etwas zu entscheiden.

@ Mutzel: Du hast Recht, es gibt wirklich Leute, die sich mitlerweile einen Dreck darum scheren, wie es einem geht. Und am allerschlimmsten finde ich, dass dies auch in der Familie so ist. Nicht in meinem direkten Umfeld. Meinem Vater geht es auch besch..... Aber wenn ich da mal so an meine Tante denke.... Pfft, Verwandschaft halt. Und ja, Du hast auch Recht damit, dass man mal einen Schritt vor, und dann wieder welche zurück macht. Heute habe ich bestimmt 14 Schritte zurück gemacht. Denn heute vor 14 Tagen haben wir meine Mutter auf ihrem letzten Weg begleitet. Schrecklich, einfach nur schrecklich darüber nachzudenken. Ich hoffe, wenn ich morgen in die Wohnung meiner Eltern komme, wird es nicht so schlimm sein, wie letzte Woche. Ich muss morgen nämlich mal was putzen. Schränke ausräumen und so, nä, darum habe ich meinen Vater gebeten, dass wir uns damit noch viel Zeit lassen. Und die Zeit gibt er mir. An dem Tag laufe ich bestimmt wieder zig Schritte zurück.

@ Annika: Ich gebe Dir 100% Recht, dass es besser ist, meine Mutter los zu lassen. Aber das fällt mir so unendlich schwer. Muss auch gerade wieder ein bisschen weinen, wo ich das schreibe. Ich komme aber einfach nicht von den Gedanken weg, wie es ihr wohl geht. Auch wenn ich mir selber damit das Leben schwer mache. Aber bitte, ich lebe und SIE nicht mehr. Und mein Leben ist sowieso seit dem 16.02. schwer, dass ich gar nicht weiß, wie mein Leben wieder in die schöne Bahn geraten soll. Vielleicht finde ich ja mal den Weg. Und ich wünsche jedem von uns, dass wir früher, lieber früher als später, die Kraft wieder dorthin finden, dass wir damit weiterleben können.
Ich glaube, erst dann sind unsere "LIEBEN" stolz und glück, uns von oben zuschauen zu können.

Aber bis dahin, Mama, musst Du Dich gedulden, denn noch kann ich es nicht.

LG Roebi
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In Erinnerung an meine Mutter:
Als Gott sah, dass die Hügel zu steil,
die Straße zu lang,
und das Atmen zu schwer wurde,
nahm er sie in den Arm und sprach:
Der Friede sein Dein!

Danke, dass Du für mich immer da warst.
Ich liebe Dich und werde dich nie vergessen

* 22.11.1947 + 16.02.2008
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