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Alt 27.01.2011, 11:58
PetraK PetraK ist offline
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Standard AW: Habt ihr Hilfe vom Partner ?

Hallo Giney,

mein Mann ist deinem auch ähnlich.....allerdings hat er mir in den Akutzeiten (2001 BET, Chemo und Strahlentherapie und auch 2009 beim Rezidiv) schon sehr im Haushalt geholfen und ist auch bei den meisten Gesprächen und Untersuchungen dabei gewesen. Allerdings hat er immer lange Arbeitstage und durch meinen Ausfall sind wir auf sein gehalt angewiesen, er konnte also nicht zu oft fehlen, also blieb alles, was unsere Tochter (damals 5) betraf, schon an mir hängen. Ich wollte auch einfach nach außen hin funktionieren und hab mich bewußt bei Freundinnen und nicht bei ihm "ausgekotzt". Allerdings kam dann schnell die Phase, wo alles für ihn wieder normal sein sollte, vor allem ich. Das ging aber nicht und so kam es oft zu Streit. Bis er bei einem gemeinsamen Gespräch bei einem Psychologen zusammenbrach und erklärte, dass er einfach wahnsinnige Angst um mich habe (seine leibliche und seine Pflegemutter sind beide vor vielen Jahren qualvoll an Krebs gestorben) und Normalität ihm helfen würde.....es läuft zwar jetzt etwas besser bei uns, aber nach dem Rezidiv ist die Bedrohung für ihn wohl härter als für mich und da er mit niemand darüber sprechen kann und will, vergräbt er sich auch oft vorm Computer (allerdings nicht, um zu spielen, sondern um Dinge, die er auf der Arbeit braucht, auszutüfteln). Und die "ehelichen Pflichten" (blöder Ausdruck) gibt es bei uns gar nicht mehr. Zuerst hatte er da viel Verständnis, aber es geht jetz halt schon Jahre so, dass ich durch Chemo, AHT, Eierstockentfernung und jetzt Aromatasehemmer absolut keine Lust mehr empfinden kann. Wir haben da schon alles mögliche ausprobiert, nichts funktioniert und nachdem er am Anfang oft gedrängt hat, lässt er mich jetzt völlig in Ruhe. Aber wenn er was getrunken hat, oder im Streit, sagt er schon, wie sehr ihm das körperliche fehlt. Und ehrlich gesagt kann ich das sogar verstehen, wir sind beide erst Anfang 50 und Sex war uns beiden immer wichtig. Wir leben eigentlich wie Bruder und Schwester zusammen und wir denken beide manchmal an Trennung, aber er will mich nicht "im Stich lassen" und ich wüßte gar nicht, wo und wovon ich alleine leben sollte (kann zur Zeit nicht arbeiten, Erwerbsminderungsrente wurde abgelehnt, und würde sowieso nur 500 Euro betragen).....
Also versteh ich schon dein Dilemma, finde aber deine Idee mit der Kur klasse, bei sowas kann man seine Gedanken wirklich viel besser ordnen, als zu Hause.

Liebe Grüße

Petra
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