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Alt 21.10.2004, 19:31
Gast
 
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Standard Wie geht ihr damit um?

Hallo Katja,

ja, diese Unbeschwertheit, die ist verschwunden und wird sich auch nie mehr wieder in gleicher Form einstellen.
Egal was ich gerade unternehme, immer ist da dieser Gedanke an die Krankheit, mal lauter, mal leiser, aber immer präsent.

Natürlich gibt es Erkrankte, die nur einmal damit konfrontiert werden und dann Ruhe haben...leider überwiegt aber immer noch die andere Variante...

Wer einmal eine Krebsdiagnose erhalten hat, ist für den Rest seines Lebens gefährdet. Allerdings ist die Chance auf eine Früherkennung dann höher; zum Einen, weil man sensibler für Veränderungen im Körper wird und zum Zweiten sollte man ja in ärztlicher Überwachung bleiben.
Das alles fehlte zumindest bei mir vor der Diagnose Brustkrebs...

Ich empfinde die Zeit nach Beendigung der Therapien eigentlich noch schlimmer als zu Beginn. Solange ich pausenlos beschäftigt war, war ich abgelenkt und hatte eigentlich wenig Zeit zum Nachdenken.
Was da mit mir passiert ist, verarbeite ich erst jetzt.
Und mit "offenen Augen" gehe ich auch erst jetzt durchs Leben.
Das Leben genießen ist etwas, was nicht plötzlich da ist, das braucht Zeit!

Bei mir gab es verschiedene "Diagnose-Wellen", die ich durchgemacht habe.
Da war zuerst der Schock, dann das Weinen, dann die Verzweiflung, dann kam unendliche Wut (warum ausgerechnet ich!?), dann Resignation und schließlich die Hoffnung.

Manchmal hatte ich aber auch alle Wellen auf einmal in einer einzigen Stunde!
Ich kam mir vor wie in einer Nussschale (und komme mir manchmal noch so vor)auf dem tosenden Meer. Es geht/ging immer rauf und wieder runter!

Aber mit der Zeit wird man etwas ruhiger; versucht, mit der Krankheit zu leben und das Beste daraus zu machen.
Vergessen allerdings gelingt mir nicht!

Alles Gute!
Norma
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