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Alt 11.03.2013, 08:03
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Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

Einkaufszentren und Menschenmassen machen einen geradezu verrückt, oder? Die Geräuschkulisse tat meinen Ohren weh und dann diese Heiterkeit überall... Schrecklich fand ich das! Am liebsten hätte ich mich damals in meiner Wohnung verkrochen oder wäre in den Wald gerannt. Und ich weiß auch sehr genau, wie wütend ich auf all diese gleichgültigen und mir oberflächlich erscheinenden Menschen war. Aber du hast Recht, es ist ungerecht, wenn wir denen zürnen, denn sie können weder wissen, wie es in uns ausschaut noch tragen sie irgendeine Schuld.

Die Natur ist oft heilsam. Das geht mir heute noch so. Wenn es mir nicht gut geht, dann bin ich gern für mich allein und irgendwo draußen unterwegs, wo ich niemanden treffen muss. Dann konzentriere ich mich gern auf das, was da ist. Den Wind, die Sonne, die Bäume, Steine, Vogelgezwitscher. Vielleicht, weil ich mich dann als einen Teil des Ganzen empfinde? Vielleicht, weil ich glaube, dass mein Papa jetzt ein Teil dieses Ganzen ist und ich ihn wiederfinde in jedem Regentropfen, im Sonnenschein, im Wind? Ich weiß es nicht, aber es tut einfach nur gut und fühlt sich heilsam an.

Ich finde, dass du bereits ausgesprochen weit bist auf deinem Weg. Auch, wenn es dir selbst nicht so vorkommen mag.

Eine feste Umarmung
Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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