Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 25.01.2005, 15:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Habe Angst!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Hallo Diana und alle anderen Mitleser,

ich denke Christian, Sabine und Annette haben schon das Wichtigste gesagt: Du hast bei Deiner Eindringtiefe eine sehr gute Prognose; d.h. es ist äußerst wahrscheinlich, dass Du nicht nur die Hochzeit Deiner Kinder, sondern auch die Einschulung Deiner Enkel erleben wirst!

Bis dahin wird es zwar sicher immer mal wieder Momente des Zweifelns geben, aber das gehört bei dieser Krankheit dazu. Dann ist es wichtig, nichts zu verdrängen, sondern sich auch mit negativen Gedanken bewusst auseinanderzusetzen. Wenn Dir das gelingt, hast Du als Krebspatient die besondere Chance, das Bewusstsein der Endlichkeit unseres Lebens in deinen Alltag einfließen zu lassen. Du kannst Dir selbst beantworten, was wirklich wichtig für Dich ist und kannst Dein Leben entsprechend gestalten. Getreu dem Motto: Nicht die Länge eines Lebens ist wichtig, sondern die Tiefe.
Und wie gesagt, Du hast auch für die Länge des Lebens nach wie vor eine sehr gute Prognose. Für die Tiefe kannst Du nun bewusst selber sorgen. (Z.B. könntest Du erkennen, dass es für Dich viel wichtiger ist, abends mit deinen Kindern zu spielen, ihnen etwas vorzulesen etc., als vor der Glotze zu beobachten, wie sich irgendwelche Möchtegernpromis im Dschungel, auf der Alm oder auf 'ner Burg anpöbeln.)

Ich selbst hatte meine Diagnose vor einem Jahr: MM in der Wade, 1,7 mm, CL IV mit Mikrometastase im Wächterlymphknoten.
Daher kenne ich die Todesängste nur zu gut! Nach längerem Grübeln konnte ich sogar den Mikrometastasen etwas Positives abgewinnen, denn bei etwas geringerer Eindringtiefe <1,5 mm wäre vielleicht der Wächterlymphknoten gar nicht biopsiert worden. Dann wäre eine dennoch mögliche Metastasierung erst viel später als "richtige" Metastase diagnostiziert worden.

Aber bei allem Positiven Denken - auch wenn es von innen kommt - gibt es auch nach einem Jahr immer wieder Momente mit dunklen Gedanken, z.B. vor jeder Nachsorge. Es gelingt mir aber jedesmal relativ schnell, diese Gedanken wieder auf die schönen Dinge des Lebens zu richten. Dabei ist die Familie mit Kindern sicher eine sehr große Stütze. Auch manche Beiträge hier im Forum, das ich bisher nur gelesen habe, haben mir sehr geholfen.

In diesem Sinne: Freu Dich an Deinen kleinen Kindern, zeige Ihnen wie man ein intensives, zufriedenes Leben führt und sie werden auch Dich immer an die schönen Dinge des Lebens erinnern, vielleicht gerade dann, wenn Du mal nur die dunklen Wolken siehst.

Liebe Grüße an Alle
Andreas
Mit Zitat antworten