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Alt 08.11.2009, 19:46
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Registriert seit: 11.08.2009
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Beiträge: 462
Standard AW: PAP IVa / Konisation

Hallo Curly Sue,

danke für deine PN.

Da ich damals genauso viele Fragen hatte wie du und inständig hoffte im Web Antworten zu finden, werde ich mal versuchen, hier auf deine Fragen zu antworten:

1) Blutungen nach Entfernung der Tamponade
War bei mir nicht der Fall. Nach einer Schlingenkonisation werden die Schnittränder der Wunde verödet, so dass die Gefahr von Nachblutungen geringer ist. Das Entfernen der Tamponade erfolgte bei mir ca. 3 Stunden nach der OP, ohne größere Blutungen. Die eigentlichen Blutungen begannen erst ca. 8 Tage nach der OP, davor hatte ich es hauptsächlich mit Wundflüssigkeit zu tun.
Ein paar Infos zur CO2-Laserkonisation habe ich unter folgendem Link gefunden: http://www.kirchmayr.de/co2_laser_konisation.html

2) Stoppen der Blutung
Während der OP durch das Veröden der Schnittränder, danach durch die Tamponade. Anschließend sollte einer Nachblutung durch ausreichender Schonung vorgebeugt werden.

3) Ziehen im Bauch
Wann du dich schonen musst, sagt dir dein Körper. Die ersten paar Tage fühlt man sich sowieso etwas schlapper als sonst, so dass die Couch der richtige Rückzugsort ist.
Nach meinen Konis bin ich am 3. Tag wieder länger auf den Beinen gewesen und habe einen kurzen Spaziergang gemacht. Probleme hatte ich dabei zu keiner Zeit. Es kommt wahrscheinlich auch darauf an in welcher körperlichen Verfassung man generell ist.

3) Ausflug zum Geburtstag deines Freundes
Das musst du ganz alleine entscheiden, je nach Befinden. Wenn du irgendwo einen Sitzplatz hast, um von da aus deinem Freund beim Fegen zuzuschauen, spricht bestimmt nichts dagegen (witzige Idee übrigens).
Auf Alkohol würde ich aber eher verzichten, da er die Gefäße erweitert und dies zu einer stärkeren Durchblutung führt. Ein kleines Schlückchen zum Anstoßen sollte aber drin sein...

4) Katheter
Ich habe keinen bekommen, konnte normal zu Toilette gehen. Ich habe bisher auch noch nicht gehört, dass ein Katheter bei einer Koni zum Einsatz kommt.

5) HPV
Es besteht die Möglichkeit, dass Frau den Virus nach erfolgreichem Eingriff los ist, bzw. dass er mittels Test nicht mehr nachweisbar ist. Ob er aber noch in den Zellen ruht, also "inaktiv" ist, wurde noch nicht eindeutig belegt. Die Meinungen gehen da sehr auseinander. Es gibt Wissenschaftler die vermuten, dass der Virus nach einer Infektion ein Leben lang im Körper bleibt, aber nicht bzw. nicht erneut ausbrechen muss. Andere wieder sagen, dass er nach erfolgreicher Koni und der Entfernung des betroffenen Gewebes ebenso weg ist.
Ich persönlich denke, dass nach ein gut verlaufenen Koni zumindest der größte mit den fiesen Viren befallene Bereich am Muttermund/Gebärmutterhals entfernt wurde und damit die virale Last deutlich niedriger sein muss als vorher. Wenn dann das eigene Immunsystem wieder fit ist, sollte es eigentlich in der Lage sein, eventuell noch verbleibende Viren auzuschalten, bzw. in Schach zu halten. Wie du siehst ist das eine echt schwierige Frage mit unendlichem Diskussionspotential...
Zu deiner Freundin: Ein Pap II ist super, da braucht sie sich keine Sorgen zu machen. Ein Nachweis der high-risk Viren bedeutet, dass sie ein erhöhtes Risiko für Zellveränderungen am Gebärmutterhals hat. Wahrscheinlich wird ihre Ärztin sie nach einem Jahr wieder testen um zu sehen, ob ihr Körper den Virus ausgeschaltet hat. Man sollte dem eigenen Körper die Chance lassen, die Viren allein zu bekämpfen. Gefährlich wird es erst, wenn die Infektion mit dem Virus andauert und auch nach über einem Jahr (ca. 18 Monate) nicht ausgeheilt ist. Aber auch dann entwickeln sich bösartige Krebsvorstufen eher langsam. Ich habe letztens gelesen, dass von der Ansteckung mit HPV bis zum Ausbruch einer Krebsvorstufe 8 - 10 Jahre vergehen können. Das muss allerdings nicht immer so sein. Wenn deine Freudin unsicher ist, dann wäre vielleicht ein halbjähriger Check beim Gyn empfehlenswert. Ich glaube nicht, dass ihre Ärztin das nicht verstehen würde.

6) Narkose
Darüber habe ich mir gar keine Gedanken gemacht. Wenn du schläfst läuft dein Speichel ja auch irgendwie ab, also wird das bei einer Narkose genauso sein.

7) Rückbildung des Pap-Wertes
Ein Pap IVa entspricht einem CIN III = schwere Dysplasie. Diese Krebsvorstufe bildet sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von alleine zurück und sollte lt. den Richtlinien operiert werden. Bei einem CIN III besteht nur noch eine 30%ige Chance auf eine spontane Rückbildung.

Sicher kann dein Freund den Virus ausgeschaltet haben und daher negativ sein. Damit zählt er zu den 80 % der Menschen, dessen Immunsystem gut funktioniert und seine Arbeit richtig gemacht hat.

8) Impfung
Ich habe mich nach langem Überlegen und viel Recherche für die Impfung entschieden. Die erste Dosis Gardasil habe ich schon erhalten, die zweite folgt im Dezember.
Ich hoffe und bete, meinem Körper damit zu helfen und ihn in die Lage zu versetzen, den Virus zu bekämpfen bzw. auszuschalten (sollte er noch da sein). Vielleicht schützt sie mich auch vor einer Reinfektion....?

Ich hoffe, meine Antworten konnten dir helfen.
Alles Gute für dich,
Zumsel
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"Egal, wie beschwerlich das GESTERN war, stets kannst du im HEUTE neu beginnen." Buddha