Einzelnen Beitrag anzeigen
  #56  
Alt 14.11.2006, 20:11
KHelga KHelga ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.11.2006
Ort: Bielefeld
Beiträge: 110
Standard AW: Welche Voruntersuchungen bei welchem Arzt kommen auf mich zu?

Hallo Ihr Lieben,
habe vorhin ausführlich berichtet, was sich gestern Abend und heute telefonisch bei mir – Dank der unverhofften guten Nachricht – abgespielt hat. Im wahrsten Sinne des Wortes, bis der Akku meines Schnurlosen leer war. Als ich das Posting abschicken wollte, gab meine schnurlose Maus wieder ihren Geist auf. Heißt, der Curser bewegt sich urplötzlich nicht mehr und so komme ich nicht auf ‚absenden’ = alles weg.

Jetzt tippe ich wohlweislich erstmal im Schreibprogramm vor.

Euch darf ich es ja sagen, niemand kann so helfen, informieren und unterstützen wie Betroffene selbst. Deshalb bin ich Euch so dankbar und möchte gelegentlich weiter aus meinem Leben berichten.

Wenn ich die letzten 6 Wochen Revue passieren lassen, muß ich feststellen, dass es teilweise krasses Verhalten einiger Ärzte gegeben hat. (EIN Beispiel: Der Brustknoten sollte drinbleiben, weil er in der Mammographie und Ultraschall nicht zu sehen war – wohl aber in Natura – und das nach Brustkrebs). Von Aufklärung des Befundes der 1. Histologie ganz zu schweigen. DAS lasse ich so nicht im Raum stehen.

Das Menschliche bei den Ärzten, so meine Meinung, wird immer weniger und ich finde das sehr, sehr traurig. Zum Glück sind nicht alle so – und im Großen und Ganzen kann ich in meiner 25-jährigen Krankengeschichte zufrieden sein.

Eine Begebenheit im Mai dieses Jahres möchte ich zum Besten geben: Ich musste zunächst an einem Auge wegen grauen Star operiert werden. Besuchte einen Augenarzt, der Belegbetten in einer Augenklinik hat. Er hat gemessen und untersucht, geredet hat er eigentlich nur im Stenogrammstil. Wenn er überhaupt etwas gesagt hat. Ich bekam auch sehr schnell einen OP-Termin und ALLE haben mir vorher gesagt, dass das nur ein Klacks ist.

Kaum zu Hause bekam ich heftige Schmerzen. Der Arzt ließ mir immer nur telefonisch ausrichten, dass alles ganz normal wäre (= Ferndiagnose). Auch hier in Bielefeld erfuhr ich von meinem Augenarzt nichts anderes. 10 Tage hat es gedauert, bis ich SELBST herausfand, dass etwas mit den Augentropfen, die ich dreimal täglich ins operierte Augen tropfen musste, das Übel war. Tatsächlich reagierte ich auf dieses Mittel allergisch und so verwandelten sich die Tropfen in meinem Auge zu einer kristallisierten Masse (wie Zucker), die ihre schmerzhaften Spuren auf der Hornhaut hinterließen.

Ich sah schlechter als vor der OP – nach wie vor schwiegen alle Ärzte. Nach 3 Monaten ließ ich mir ein neues Brillenglas (400 €) anfertigen. Erst die Optikerin klärte mich darüber auf, dass die OP ‚nicht optimal gelaufen’ wäre. Der Stenogrammstil-Arzt hatte mir eine Linse - 24 Dioptrin - für Kurzsichtige eingepflanzt, während ich weitsichtig bin. Toll.
Mit dem neuen Brillenglas wird das nun einigermaßen ausgeglichen. Beispiel: Bei meinem neuen TV Gerät = 108 cm sehe ich die Bilder auf rund die Hälfte reduziert. Natürlich auch Hände, Finger usw.

Ohne Brille kann ich weder lesen noch das TV-Bild klar erkennen, sondern alles nur sehr verschwommen.

Gegen eine 'Mauer des Schweigens' zu kämpfen habe ich keine Lust. Kostet nur Kraft und Geld.

In den letzten 10 Monaten war ich dreimal zu Operationen in verschiedenen Krankenhäusern. Auch für meine Freunde nicht einfach. Sie haben sich aber alle mit mir gefreut und es wird wohl auf eine Stehparty hier hinauslaufen. Werde mir einen Einwecktopf leihen und meine Spezialität, Hühnersuppe (ohne Nudeln versteht sich) zaubern und einige Platten beim Fleischer bestellen.
Heute Nachmittag habe ich mir einen gebundenen Strauß gelber Rosen gekauft und gleich einen in zart rosa für das Ehepaar über mir.

Bis auf bald, alle guten Wünschen an Euch Lieben - Helga

Geändert von KHelga (14.11.2006 um 20:14 Uhr)
Mit Zitat antworten