Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 14.12.2004, 15:26
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie geht ihr damit um?

Hallo!

Meine Geschichte habe ich hier schon einmal vorgestellt, jetzt also nur die Kurzgeschichte:

1992 (ich war 19) wurde der Tumor (Oligoastrozytom II) aufgrund Epilepsie festgestellt. Er war gutartig, diese Art von Tumoren sind aber aggressiv, sie neigen dazu bösartig zu werden. Nach Biopsie blieb er erst mal ruhig. Es sah sehr gut aus. 1996 erneutes Wachstum, die folgende Chemo machte ihn bis heute sozusagen "inaktiv", er ist nicht mehr gewachsen und weiterhin gutartig.

Die jetzige Diagnose: Mehre Jahre oder gar Jahrzehnte kein Wachstum zu erwarten. Aber die Epilepsie und die Wirkung des Tumors auf meine Konzentration, Gedächtniss usw. ist geblieben. Wirlich Ruhe habe ich also nicht. Aber vor dem Tumor habe ich so gut wie keine Angst mehr.

Also: Was habe ich aus meiner Krankheit gelernt? Wie gehe ich damit um? Unbeschwertheit, Leben genießen? Wie geht es weiter?

Nun es läuft halt in Phasen. Sozusagen ein "Up and Down". Manchmal fühle ich mich wertlos, da ich mein Studium abbrechen musste, jetzt eben nicht mehr soviel schaffe wie früher. Andererseits habe ich auch Phasen, indenen ich das Leben genießen kann. Sozusagen einen Krankeheitsgewinn ziehe. Mich "locker" fühle, Dinge im Leben anders bemesse. Wirllich im Augenblick lebe.

Zur Zeit habe ich wieder ein "Down". Ich fühle mich ausgebrannt, wie ich es im anderen Trhead beschrieben habe. Aber ich denke auch dass sich dies wieder ändern wird. Ich bin jetzt wieder öfter hier, vielleicht ist es ein Zufluchtsort.

Meine Situation ist halt anders: Mit dem Tumor habe ich Ruhe und auch sozusagen daraus Gewinn gezogen. Andererseits bleiben die Folgen der Krankheit mit denen ich manchmal starke Schwierigkeiten habe.

Im Endeffekt aber würde ich sage, dass ich nun mein Leben mehr genieße als davor.Aber es ist halt relativ, es gibt gute und schlechte Zeiten.

Es ist bestimmt bei jedem anders.

Alles Gute
Mit Zitat antworten