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Alt 26.08.2016, 21:05
Jacky74863 Jacky74863 ist offline
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Standard AW: Angerhörige und neu hier

Hallo,

Danke für Eure Worte.

Meine Mutter wird in einem Krankenhaus von einem Professor für Onkologie betreut. Meine Mutter vertraut ihm und sie macht alles was er sagt. Als sie den schlimmen Mund hatte, da habe ich ihr Ratschläge gegeben was sie machen kann. z.B Kamillie spülen oder vor dem Essen eine Dobendan lutschen. Aber ohne die Absprache mit dem Professor wollte sie nichts machen. Inzwischen wird sie zusätzlich vom Hausarzt betreut. Aufgrund der schweren Nebenwirkungen und weil sei überhaupt keine Lebensqualität mehr hatte wurde die Chemo dann abgesetzt. Ihr war sehr viel übel und sie mußte viel erbrechen. Tag und Nachts. Das Gewicht baute sich noch schneller ab. Sie bekam die Chemo in Tablettenform.

Für den Krebs am Rippenbogen bekommt sie einmal in der Woche immer Dienstags eine Infusion und sie hat Schmerztabletten. Mein Vater kann sich nicht merken was sie da genau bekommt. Ich frage aber immer nach, weil ich könnte das Medikament dann googeln. Er möchte aber nicht das ich im Internet nach schaue weil er meint das macht noch mehr verrückt. Die Immuntherapie bekommt sie seit ca. 2-3 Monaten. Der Tag für das neue CT war heute. Erst nächsten Dienstag um 13. Uhr wird diese Untersuchung wieder beim Professor ausgewertet und erst dann weiß ich ob diese Behandlung anschlägt. Es ist so als ob man auf Kohlen sitzt und jeder Tag wird gezählt. Wir denken zuversichtlich, sind voller Hoffnung und doch kommen zweifel auf. Jeden Augenblick mit Ihr gemeinsam genieße ich. Seit dem die Chemo abgesetzt wurde und sie nicht mehr so leiden muss, geht es mir etwas besser. Ich habe 2. kleinere Brüder die nicht über die Erkrankung sprechen wollen. Sie wollen verdrängen so oft sie es können. Auch das muß ich akzeptieren. Jungs eben! Mit meinen Kindern kann ich mich ab und zu austauschen, muß dabei aber auch drauf achten welchem Alter ich was sagen kann. Der Junge ist 23. Jahre alt, er wohnt noch bei mir und bekommt als jüngster das meiste mit. Meine Stimme hat sich seitdem sehr verändert. Man sieht mir an das meine Nerven blank liegen. Mit meiner Tochter Corinna kann ich mich auch hin und wieder austauschen. Einmal in der Woche gehe ich zur Entspannung für pflegende Angehörige. Im Notfall pflege ich meine Mutter, das wurde bereits offiziell der Krankenkasse mitgeteilt. Noch schafft es aber mein Vater alleine. Ich benötige gerade deshalb ein Forum, welches mich bei den Pflegeaufgaben unterstützen kann. Ich hoffe ich kann wenn es ernst wird auch hier aufgefangen werden. Wenn es dann tatsächlich dem Ende zu geht. Unabhängig davon was der Professor sagt, ist es doch offensichtlich das es nicht mehr lange gut gehen kann. Vielleicht schafft sie noch die zwei Jahre. Ich spekuliere schon wieder und versuche zu planen, grübel. Stopp.
Meine Gedanken kreisen oft um Ihren Tod, über den es sich nicht lohnt nachzudenken. Er kommt und man weiß weder wann und wie. Das ist aber immer so, ob mit oder ohne Krebs.

LG Moni
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