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Alt 06.06.2005, 11:25
Gast
 
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Standard Mein Vater / Hirnmetastase

Hallo Stefanie,

mein Vater hatte auch Darmkrebs (Erstdiagnose Januar 2001) und im Januar 2005 wurde eine Hirnmetastase entdeckt (ca. 2,8 cm Durchmesser). Er wurde eines Morgens einfach bewusstlos, kam von selber wieder zu sich, fand sich auf dem Boden liegend wieder. Er hat seinen Hausarzt angerufen. Der Hausarzt hat Blutdruck gemessen und ist wieder gegangen. Toll, gell? Ich hab mir damals schon die Haare gerauft, als ich am Abend davon erfahren habe und hätte dem Arzt am liebsten die Praxis eingerannt.

Mein Dad hatte am selben Tag (zum Glück) einen Termin in seiner behandelnden Klinik, setzte sich ins Auto und fuhr dorthin, mit meiner Mutter auf dem Beifahrersitz. Wohlgemerkt, NACHDEM er mit Hausarzt und Klinik Rücksprache gehalten hat, was er denn nun tun solle. Ich erspare mir hierzu einen Kommentar.

In der Klinik wurde er stationär aufgenommen, bekam Infusionen mit Kortison gegen das Ödem im Kopf, damit der Hirndruck geringer würde. Dann wurde eine sogenannte Maske angefertigt und die Hirnmetastase dann mit 23 Gy bestrahlt, einmal.

Die Bestrahlung war vermutlich erfolgreich. Genau lässt sich das nicht sagen, weil mein Dad am 5. März verstorben ist. Er hätte jetzt zur Nachkontrolle gemusst. Mein Vater starb aber an einer Lungenembolie oder einem -ödem. Er hatte nach der Darmkrebs OP eine tiefe Beinvenenthrombose und hat in den letzten zwei Jahren unheimlich viel Wasser gehabt. Zum Schluss in beiden Beinen, den Hoden und im Bauch. Dass es soweit kam mit dem Wasser ist ähnlichen Behandlungsfehlern wie den oben genannten zuzuschreiben, teils auch denselben Ärzten.

Sein Herz war bereits recht schwach, unter anderem von den Chemos und den ganzen Behandlungen. Das hat man bei den Vorbereitungen für die Maske und Bestrahlung festgestellt.

Ich hatte mich im Januar im Internet über Hirnmetas informiert, deren Behandlung etc. Diese Maske mit anschließender Bestrahlung ist wohl derzeit die Therapie erster Wahl, wenn die Metastase kleiner als 3 cm ist. Operieren ist nicht immer möglich, kommt drauf an wo das Teil sitzt. Fachlich kann ich selbst dazu aber kein Urteil abgeben. Ich hab nur gelesen, dass, wenn Hirnmetas auftauchen, die Erkrankungen bereits sehr weit fortgeschritten ist. Das hat mir damals schon Angst gemacht, ich kann mir vorstellen, was Du gerade durchmachst.

Liebe Stefanie, ich wünsche Dir alles Gute, viel Kraft in dieser schweren Zeit und ein gutes Bauchgefühl bei Deiner/Euerer Entscheidung, wieviel bzw. was Du Deinem Vater sagst. lG Karleenkarleen@gmx.de
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