Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 08.11.2007, 09:56
Magolves Magolves ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.11.2007
Beiträge: 2
Standard AW: Diagnose Pankreasschwanztumor mit Einwachsen in Milz und Lebermetastasen

Hallo noch einmal!

Inzwischen sind wir aktiv geworden und haben uns eine zweite Meinung geholt, in der die erste bestätigt wurde. Wir haben aber auch eine dritte Meinung, die uns jetzt stark verwirrt und etwas ratlos macht, wie wir nun weiter vorgehen sollten. Aber der Reihe nach.

Wir sind Eurem Ratschlag gefolgt und in Heidelberg bei Prof. Büchler gewesen.

Dort haben sie die Diagnose und den Therapievorschlag des Kreiskrankenhauses Siegen im Wesentlichen bestätigt und eben auch bestätigt, dass meine Mutter nicht operationsfähig ist. Es wird eine palliative Chemotherapie vorgeschlagen, die die Lebensqualität verbessern würde. Es gäbe in Ausnahmefällen aber auch einige wenige Patienten, bei denen diese Therapie so gut anschlagen würde, dass sie nach 6 Monaten doch noch operiert werden könnten.

Prof. Büchler empfiehlt folgende Therapieform:

- Chemotherapeutikum (Gemcitabine)
- Moleküle (Erlotinib)

Diese Therapie könne ambulant durchgeführt werden, man müsse das nicht in Heidelberg machen. Sie sei gut verträglich. Die Haare würden auch nicht ausfallen.

Für die starken Schmerzen seien Entzündungsreaktionen (mit?) verantwortlich. Daher schlägt Prof. Büchler entzündungshemmende Schmerzmittel vor (z.B. Novalgin). Zudem empfiehlt er Schmerzpflaster (Durogesic).

Seine Aussage: Schlechter als jetzt wird es ihr nicht mehr gehen.

Nachdem wir bei Prof. Büchler waren, sind wir in die Onkologie in Heidelberg geschickt worden. Dort sagte man, dass noch die Frage beantwortet werden müsse, ob es ein Adenokarzinom oder oder Neuroendokrines Karzinom ist? Dazu sei noch eine Histologie zu notwendig. Das Ergebnis sei aber zu einer hohen Wahrscheinlichkeit schon klar. Man müsse sich aber zu 100 % sicher sein, weil sich danach die ganaue Therapie richte.

Die Ziele der Behandlung (palliativ) wurden bestätigt:
- Symptome verbessern
- Erkrankung zurückdrängen

Letztendlich wurde in Heidelberg also die Vorgehensweise des Kreiskrankenhauses Siegen bestätigt.

Für die weitere Behandlung hat sich meine Mutter dann gestern an das Marienkrankenhaus in Siegen gewandt, da die Onkologie dort in der Region einen guten Ruf hat. Mein Bruder war vor sechs Monaten mit Hodgkin auch schon dort und wurde erfolgreich therapiert.

Was dort jetzt gestern gelaufen ist, verwirrt uns etwas! Die Aussage des Oberarztes im Marienkrankenhaus war wortwörtlich, dass Heidelberg einen schlechten Ruf hat . Er könne sich auch ab morgen europäisches Pankreaszentrum nennen. Eine eventuelle OP in 6 Monaten sei absoluter Schwachsinn. Die Wahl der Therapie sei davon abhängig, ob es nun ein Adenokarzinom oder ein Neuroendokrines Karzinom ist. (Das hat Heidelberg auch gesagt.) Er sagte aber auch, dass das in Heidelberg empfohlene Erlotinib nicht so gut sei. Es gäbe Studien usw. Er würde Cisplatin einsetzen. Das sei wesentlich besser verträglich und würde nachweislich (in Studien belegt) im Schnitt eine nur 2 Wochen geringere Lebenserwartung bedeuten. Die Haare würden im Übrigen doch ausfallen, und er hat meiner Mutter deshalb auch sofort eine Perücke rezeptiert - was ich nicht verstehe, da ja erst auf den Befund der Histologie gewartet werden muss.

Ein Schmerztherapeut ist im Haus, was natürlich gut ist.

So und nun? Wir wissen jetzt nicht, was richtig und was falsch ist. Beim Gemcitabine sind sie sich wenigstens einig. Der Oberarzt im Marienkrankenhaus Siegen will das nun anders machen, als was das Kreiskrankenhaus Siegen und Heidelberg empfohlen haben. Jetzt haben wir drei Meinungen und sind verwirrt. Sollen wir noch woanders vorsprechen? Das wird meine Mutter nicht wollen. Sie hat früher selbst als Krankenschwester auf der Onkologie im Marienkrankenhaus gearbeitet und will am liebsten dort behandelt werden. Sie will auch, dass es jetzt losgeht.
Mit Zitat antworten