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Alt 25.01.2009, 22:37
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bergmädel bergmädel ist offline
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Standard AW: Hab Angst um meine Mama

Lieber Tony

Es tut mir leid, dass es Dir gerade nicht gut geht.

Zu Deinen Fragen: Nach den Befunden des Arztes liest es so, dass bisher erst in diesem Januar (ED 1/09) eine Lebermetastase festgestellt wurde und ausserdem schon seit Anfang Dezember 08 der Verdacht auf beidseitige Lungenmetastasen besteht.
Um diese beiden Diagnosen abzusichern, und um das Ausmass der eventuellen Metastasen festzustellen, sollen Montag und Dienstag die CT- und MRT-Untersuchungen stattfinden.

Wenn sich diese Befunde bestätigen, gilt die Brustkrebserkrankung Deiner Mutter als nicht mehr heilbar und die vorgeschlagenen Behandlungsschritte werden dann das Ziel haben, ihr möglichst lange eine möglichst gute Lebensqualität zu sichern.

Wie lange so ein Zeitraum dauern kann, kann ganz unterschiedlich sein. Es kommt vor allem darauf an, ob die Therapiemassnahmen greifen, wenn Deine Ma sich dafür entscheidet.
Deshalb macht auch der Vorschlag des Arztes, über die Portentfernung parallel zur weiteren Behandlung zu entscheiden, Sinn.

Du fragst nach Ratschlägen, die Du Deiner Mutter raten könntest.
Susaloh hat schon beschrieben, dass der hohe Hormonscore Deiner Mutter eine gute Chance für eine Antihormonthrapie bieten könnte. Die Nebenwirkungen dieser AHT können bei gutem Behandlungserfolg sehr moderat ausfallen.

Sollte sich Deine Mutter zur Fortführung einer Chemotherapie entscheiden, kann man deren Wirksamkeit wie bei der AHT gut daran erkennen, ob vorhandene Metastasen nicht weiter wachsen, oder kleiner werden, oder ganz verschwinden, und sich so weiter für die Chemo motivieren.

Ausserdem spricht ihr Arzt auch von einer Möglichen Thorax-Strahlenbehandlung. Auch dabei müssen die Nebenwirkungen garnicht intensiv spürbar sein.

Ich würde ihr ausserdem raten, sich die Therapievorschläge des behandelnden Arztes anzuhören, und in Ruhe zu entscheiden, so gut es geht. Du brauchst Dur keine Sorgen zu machen, dass es jetzt ganz arg eilt, we Du schreibst. Einige Tage Bedenkzeit sind immer möglich.

Auch wenn Du gerade sehr viel Angst hast, Deine Mutter zu verlieren, vergiss nicht, auch wenn keine Heilung mehr möglich ist, bleibt doch vor allem noch gemeinsame Lebenszeit für Euch, in der noch viel Freude möglich ist. Vielleicht werdet ihr auch noch einige Geburtstage zusammen feiern.
Wenn Deine Mutter einverstanden ist, begleite sie zum Arztgespräch und scheut Euch nicht, Fragen zu stellen. Vielleicht kann ein möglichst offenes Gespräch mit vielen Informationen vom Doc Deiner Mutter helfen, ihre Angst vor den möglichen weiteren Behandlungen etwas zu verlieren.

Wünsche Euch alles Gute! Sandra
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Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
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