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Alt 13.02.2002, 07:19
Gast
 
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Standard wen nicht kämpft hat schon verloren?

Liebe Jana,
ich kann für mich nur sagen, dass sich der Schmerz verändert im Laufe der Zeit, aber heilen wird dieser Schmerz ganz sicher nicht. Das Gemeine ist, dass man oft das Gefühl hat in der Bewältigung nach vorne gegangen zu sein und dann kommt wieder ein Einbruch(es kann irgendeine Kleinigkeit sein, die Erinnerungen hochholt) und man bricht wieder ein und hat das Gefühl dann 5 Schritte wieder zurückgegangen zu sein.
Aber ich denke nur so, kann der Weg der "Heilung" sein, das ist im normnalen Alltag und mit normalen Problemen doch nicht anders.

Du fragst , ob ich in der Zeit nach dem Tod meines Vaters auch Glücksmomente hatte. .- Lange Zeit war alles nur tot in mir und ich hatte auch den Wunsch nicht mehr auf dieser Welt zu sein, weil mir alles so sinnlos erschien...
Die Arbeit hat mich abgelenkt, aber sobald ich auf dem Weg nach Hause war,kamen wieder alle schlimmen Gefühle und Gedanken hoch (ich musste mich auch 14 Tage krankschreiben lassen, weil ich mit den Nerven am Ende war und nur noch geweint habe und nicht mehr schlafen konnte), das lag/liegt auch unter anderem daran, dass ich fast am Friedhof vorbei fahre auf dem Heimweg.

Die Gefühle wechseln und wie Du ja weisst geht es mir seit Weihnachten kontinuierlich schlechter. Ich durchlebe alle Tage aus dem Krankenhaus noch einmal nur noch intensiver als vor einem Jahr und bin nun in der letzten "Lebenswoche" angelangt...

Mein Problem ist auch, dass ,wenn ich etwas Schönes erlebt habe, ich kurz danach ein schlechtes Gewissen habe, weil ich mich eben so froh und befreit gefühlt habe... Ich hoffe, das ist nur eine Frage der Zeit...

Liebe Jana, ich hoffe die Bücher können Dir und damit euch allen etwas helfen, denk noch mal über die Hozpizgruppe nach.
Wenn Dein Vater es nicht möchte, so versuche für Dich Hilfe zu finden. Letzten Endes kommt sie dann auch Deinem Vater zugute.

Ich denke ganz fest an Dich, Katja
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