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Alt 30.01.2008, 22:52
Adlatus Adlatus ist offline
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Standard AW: Stationäres Hospitz - Kosten?

Hallo,
ich kann mir vorstellen, dass diese Entscheidung nicht leicht ist.
Nach meinen Erfahrungen (ich arbeite in einem Krankenhaus und bin gerade für diese Verlegungen Zuständig) bietet eine Verlegung in das Hospiz euch als Familie aber auch eine ganz besondere Möglichkeit der Begleitung deines Vaters:

1: ihr habt die Gewissheit, dass sich ausgebildete Menschen rund um die Uhr um ihn kümmern und für ihn Sorgen. Die haben Erfahrung und wissen, was ist "normal" und wo braucht dein vater mehr Hilfe
2: ihr könnt das machen was eure eigentliche "Aufgabe" ist: ihr könnt bei ihm sein und eure zeit u.U. rund um die Uhr bei ihm verbringen. Wäre er z.B. zu Hause, hättet ihr einfach zu viel mit der Organisation seiner Versorgung beschäftigt um euch auch mal einfach neben ihn zu setzen.

Zu den Kosten:
die Hauptkosten teilen sich Krankenkasse und Pflegekasse. Aus diesem Grund ist die Pflegestufe auch unumgänglich für eine Aufnahme im Hospiz.

ABER
wenn Dein Vater aus dem Krankenhaus verlegt werden soll, kann von dort aus der Großteil des "Papierkrieges" erledigt werden.
die Krankenkasse benötigt einen "Erhebungsbogen" aus dem die Situation deines Vaters hervorgeht (einschließlich des Behandlungsbedarfes).
die Pflegekasse benötigt, sofern noch keine Pflegestufe besteht, eine so genannte Eileinstufung über das Krankenhaus. (was aber bei dem "normalen" Betreuungsaufwand bei Hospizbedarf kein Problem ist)
- diese Entscheidungen sollten innerhalb von 24 Stunden von der kasse gefällt werden.
Dennoch bleiben in der regel Restkosten a,n der Familie hängen. Bei uns sind es in der regel ca. 30-40 Euro/Tag. Solltet ihr diese Kosten nicht aufbringen können, besteht z.B. die Möglichkeit über das Sozialamt die Restkosten erstattet zu bekommen. Die meisten Hospize verfügen aber auch über einen Spendenfonds, aus dem bis zu einem gewissen Grad Kosten gedeckt werden können. Hier kann das jeweilige Hospiz für klärung sorgen.

Mein Tip:
Sprecht in eurem Krankenhaus auf jeden Fall den SOZIALDIENST an. Der ist genau für diese Fragen zuständig und sollte euch weiterhelfen können.

LG
Thanatos
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