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Alt 18.07.2005, 10:50
Gast
 
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Standard kämpfen.....??

Liebe Tine, lieber Sascha,
ihr Beide beschreibt so gut, was die Krebskrankheit in einem bewegt. Stark während der Behandlung, was ich nicht als Kampf erlebt habe - es war kein kämpfen im Sinne dieses Wortes. Gegen was? Der Krebs hat so viele Tricks drauf, denen bin ich nicht gewachsen. Vielleicht war es der Glaube daran, es zu schaffen und hatte bei mir viel mit Wissen über die Krankheit zu tun. Anders machen es die Ärzte ja auch nicht oder?
JETZT BEGINNT DIE WIRKLICHE ARBEIT DANACH:
Ich bin nicht mehr bereit, habe keine Kraft mehr dafür meine Gefühle -so wie ich wirklich bin- hinter Fassaden zu verstecken. Meine Sehnsucht möchte ich endlich erfüllen, traurig sein zu dürfen. Wie oft lasse ich jetzt meinen Tränen freien Lauf. Danach bin ich sehr befreit und offen für Neues.
Freude? Ja auch diese hat eine andere Qualität. Ich finde es nicht mehr tragisch, was ich nicht kann -auch dies verstecke ich nicht mehr- sondern danke dem lieben Gott dafür, was er mir an Begabungen gegeben hat.
Endlich strenge ich mich nicht mehr an, so zu sein, dass Andere mich toll finden.
Meine Familie sieht sehr erschrocken auf mich und hat Angst, dass ich mich völlig verändere, dabei merken sie gar nicht, dass ich endlich auf dem Weg zu mir selbst bin.
Nein ich habe keine neuen Gefühle bekommen, ich will sie endlich (jetzt mit 62 Jahren) leben, nicht verstecken. Will weg von krankmachenden Disziplinen.
Ihr Beide könnt es so gut formulieren. Eure Worte zu lesen tut mir gut, es hilft mir sehr.
Grüsse an Euch von Bernd
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